Das war die kürzeste Dauer eines Aktionszinses, die ich persönlich jemals erlebt habe: Nachdem die SWK Bank ihren Zinssatz fürs einjährige Festgeld am gestrigen 23. November 2016 auf sensationelle 1,25 Prozent erhöhte, ging es gerade einmal einen Tag später schon wieder auf den ursprünglichen Zinssatz herunter.
Nämlich auf im Vergleich nicht mehr attraktive 0,40 Prozent. Damit liegen nun wieder andere Banken klar vor ihr.
Das ist heftig. Vor allem deswegen, da es laut den Bedingungen der Bank für den Erhalt des Aktionszinssatz nicht reicht, den Kontoeröffnungsantrag rechtzeitig generiert zu haben. Vielmehr ist es so, dass der Zinssatz am Tag des Geldeinganges zählt. Demnach war es realistischerweise kaum zu schaffen, den Aktionszins wahrzunehmen, da er ja nur 24 Stunden lang galt.
Verfahrensweise nicht transparent
Zu kritisieren finde ich auch, dass man von dieser Verfahrensweise so explizit erst im Antrag erfährt, nachdem man ihn generiert hat. Zumindest konnte ich diese wichtige Angabe bzgl. der „Gültigkeit“ des Zinssatzes nicht auf der Homepage der Bank finden. Auch nicht unter dem Punkt „Sind die Zinsen garantiert?“. Da hätte es meines Erachtens im Sinne der Kundenfreundlichkeit und Fairness unbedingt hingehört.
Insgesamt ist die ganze Aktion meines Erachtens aus Kundensicht ein ziemliches Ärgernis. Somit schaffte die Bank das Kunststück, mit einem wirklich tollen Zinssatz trotzdem für eine negative Außenwirkung zu sorgen. Das muss man auch erstmal schaffen.
Bank vermutlich vom Ansturm überrascht
Sicherlich wird es so gewesen sein, dass die Bank vom großen Ansturm in sehr kurzer Zeit überrascht wurde. Mir zumindest fiel die Bank in der Vergangenheit nicht auf den Spitzenplätzen der Vergleiche auf, sodass es durchaus sein kann, dass die Verantwortlichen den zu erwartenden Ansturm hoffnungslos unterschätzt haben, da hier schlicht die Erfahrungen fehlten.
Ich will hier erstmal keine böse Absicht unterstellen. Wobei einer Bank eine solche Blauäugigkeit auch nicht gerade viel besser zu Gesicht stehen würde.
Kundenbetreuung verspricht Kulanz
Unter dieser Annahme fehlender „böser Absicht“ wandte ich mich heute Nachmittag (wohlgemerkt als Privatperson, nicht als Blog-Betreiber) telefonisch an die Bank. Denn ich hatte noch gestern Abend selbst die Kontoeröffnung angestoßen und wollte eigentlich heute überweisen. Allerdings natürlich nicht zu den neuen Bedingungen.
Am Telefon erhielt ich die Auskunft, dass man mir noch die 1,25 Prozent gewähren würde, wenn ich noch heute überweise. Die Kontonummer wurde mir bereits im Antrag mitgeteilt und man kann auch schon überweisen, bevor das Identifizierungsverfahren (entweder Postident oder Video-Ident) abgeschlossen ist.
Da von mir am Telefon keine Daten abgefragt wurden, gehe ich davon aus, dass man diese Kulanz bei jedem Kunden walten lässt. Aber das ist von mir natürlich reine Spekulation und ich garantiere für nichts. 😉
Versuch macht klug
Ich jedenfalls habe noch heute meinen Anlagebetrag an die SWK Bank überwiesen und warte nun gespannt ab, welche Konditionen mir bestätigt werden. Auch das Postident-Verfahren habe ich noch heute durchgeführt. Ich werde euch in diesem oder einem neuen Blog-Beitrag hier auf dem Laufenden halten, wie es bei mir weitergegangen ist. Wobei ich ernsthaft davon ausgehe, dass ich tatsächlich die alten Konditionen erhalten werde.
Dann wäre ich persönlich ja „zufriedengestellt“. In Ordnung finde ich das ganze trotzdem nicht. Ich hätte mir da – wie oben beschrieben – im Vorfeld mehr Transparenz gewünscht. Zudem wäre es sicherlich möglich, jeden Kunden, der einen Antrag mit den 1,25% erstellt hat, per E-Mail über die zwischenzeitliche Zinssenkung zu informieren. Im Idealfall sogar unter Beschreibung der „Kulanzregelung“.
Schriftlich wollte mir die Dame an der Hotline diesbezüglich übrigens nichts geben. Somit bleibt für mich hier ein gewisses „Risiko“. Ich gebe der Bank daher einen Vertrauensvorschuss, den sie sich so bei mir bislang objektiv betrachtet eigentlich noch gar nicht verdient hat.
Update vom 30.11.2016
Ich kann vermelden, dass alles reibungslos geklappt hat und ich somit in den Genuss der tollen Konditionen gekommen bin. 🙂
So scheiße das mit der ultrakurzen Angebotsdauer war, aber ansonsten habe ich mit der SWK bislang nichts zu meckern. Sie haben sich bei mir an die Absprache gehalten, mir die 1,25% zu gewähren und meine Mail mit der Bitte um Auszahlung des Guthabens nach Ende der Laufzeit wurde am Folgetag bestätigt.
Den Eindruck habe ich nach euren Berichten auch. Nach dem Motto „Man kann es ja mal probieren“.
Aber zumindest hilft ein einmaliger Hinweis per Mail offenbar.
Auf meine schriftliche Nachfrage per mail bekam ich – mit einer Entschuldigung für den Fehler bei der Bestätigung – die 1,25 % bestätigt. Hat also funktioniert. Aber dass es ein echter Fehler war glaube ich eher nicht, eher ein Versuch aus der Nummer rauszukommen…
Ich habe heute die 1,25% bestätigt bekommen, hatte das wie gesagt aber auch vorsorglich noch einmal mit Verweis auf das Telefonat per E-Mail eingefordert.
Super Bank, diese SWK. 23.11. Konto eröffnet, Betrag am 24.11. überwiesen, heute (ohne vorherige telefonische Nachfrage) 0,4 % bestätigt bekommen. Die nette, aber ob der immer gleichen Gespräche wohl doch schon etwas genervte Dame an der Hotline schlug vor per mail auf die Bestätigung zu antworten und die 1,25 % auf diesem Wege einzufordern, versprechen könne sie aber nichts. Habe das getan und in der mail alternativ gleich den Vertrag widerrufen. mal sehen was passieren wird…
Nie wieder SWK Bank.
Ich bin leider auch auf das Lockangebot reingefallen.
Niemand reagiert auf meine Mails.
Am Telefon wurde mir zugesagt, das Geldeingang bis Mittwoch ok wäre.
Ich wollte 70.000 EUR anlegen und sollte diese auf gut Glück überweisen. Schriftliche Zusage wurde abgelehnt.
Schade, aber so kann die SWK Bank keine neuen Kunden gewinnen.
Danke für die Ergänzung. Das macht das Angebot noch zusätzlich unattraktiv. Und danke auch für die netten Advents-Wünsche, die ich gerne zurückgebe. 🙂
@uwe
Anlage bei BN neben Währungskursrisiko und Zinsverlust durch Hin- und Hertransfer (WeltbankBN) zusätzliche 0,12% Gebühr vom Gesamtbetrag für jede Währungsumrechnung, also 2x.
allen blog-Lesern einen schönen 1. Advent, besonders an Nils und seine kleine Familie.
@Rolf: Ich bin gespannt, was darauf wird. Wäre super, wenn Du uns hier auf dem Laufenden halten würdest.
@Uwe: Ich persönlich halte aufgrund des Währungsrisikos gar nichts davon. Wer weiß schon, wie der Umrechnungskurs in einem Jahr im Vergleich zu jetzt ist? Man hat da ja auch keinerlei Spielraum, sodass man auf einen günstigeren Kurs warten könnte. Ein solches Risiko sind mir die 1,5% nicht Wert. Dann lieber 1,0% bei der Deniz Bank…
Absolut ätzend, was credit agricole und vor allem swk bank da machen!
WeltSparen teilte soeben mit: Zinserhöhung bei der norwegischen BN Bank 1Jahr Festgeld satte 1,5% statt bisher 0,6% – allerdings wird die Einlage in Norwegischen Kronen angelegt, d.h. es besteht ein Währungsrisiko – wollte dies mal zur Diskussion stellen, weil ich auch nicht so recht weiß, was davon zu halten ist.
Ich werde am Montag meinen Anwalt beauftragen sich via der BaFin über die Vorgehensweise der SWK Bank in dem Falle der “ 1-Tage-Aktion “ zu beschweren und auch gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten !
Die BaFin sollte ein Auge auf dieses unseriöse Geschäftsgebahren haben. So einer Bank gehört die Lizenz entzogen!! Eine Schande für das gesamte Bankenwesen in Deutschland .
Nie wieder SWK. In meinen Augen ist dies eine Betrugs- und Beschissaktion der SWK.
Nun haben viele Leute ihr Geld überwiesen und werden nur 0,4% erleben, obwohl sie mit 1,25% gelockt wurden. Bis zur wirklichen Festzinsmitteilung zur letztendlich von der SWK getätigten Anlage könnte die Widerrufsfrist abgelaufen sein bzw. selbst wenn man das Geld zurück bekommt, so hat es zinslos oder zu 0,4% für die Zeit bis zur Einspruchsabarbeitung bei der SWK gelegen (geschätzt 2 Wo. bis ca. 1 Mon.)
Wer von einem anderen TG-Kto. z.B. im Telefon-Banking (weil online nicht möglich) erst während der Öffnungszeit dasGeld abrufen kann, und wer außerdem bei sehr hohen Überweisungssummen dies bei seiner Filialbank (ohne Online) nur während der Vor-Ort-Öffnungszeit vom dann Girokto. weiter überweisen kann (am Freitag nur bis 13 UHR Schalter geöffnet), der kann die Kulanzregelung auch nicht schaffen, denn der soll das Geld (zur Rettung der 1,25%) spätestens am Freitag überwiesen haben an die SWK.
Ich bleibe dabei: eine solche SWK-Bank wird von mir zukünftig geächtet, d.h. nie wieder benutzt. Mit solch einer 1-Tage-Aktion am 23.11.2016 hat diese SWK bei mir für alle Zeiten verschissen. Diese SWK wird nie Geld von mir sehen, denn wer so arbeitet, der verletzt auch die Menschenwürde und die Achtung vor dem Anderen. Ich empfehle der SWK mal den Art.1 des GG zu lesen.
Welche Schlüsse die Anderen aus dieser Aktion der Bank ziehen , ist natürlich deren Sache.
Die SWK Bank machte auch für die Fidor Bank nach deren Markteintritt in den ersten Jahren die Abwicklung. Daher ist die mir seit Jahren bekannt.
Ob die SWK und die Fidor heute noch zusammenarbeiten wiess ich aber nicht.