RaboDirect kündigt Zinssenkung auf 2,0 Prozent an

Zwar war es bereits zu befürchten, dennoch ist es natürlich eine schlechte Nachricht: Der bisherige Spitzenreiter beim Tagesgeld in Deutschland, die niederländische RaboDirect, senkt ihren Tagesgeldzinssatz: Von bislang hervorragenden 2,2 Prozent geht es herab auf bald „nur“ noch glatt 2,0 Prozent.

Zinssenkung mit „Ansage“

Wirksam wird die Zinssenkung zum 01. Dezember 2012. Bestandskunden kommen also noch für rund zwei Wochen in den Genuss des bisherigen Zinssatzes. Eine derart frühe Ankündigung der Zinssenkung finde ich persönlich vorbildlichst.

Zu erwarten bzw. besser gesagt zu befürchten war die Zinssenkung unter anderem deswegen, weil fast alle anderen Anbieter an der Spitze der Vergleiche jüngst ebenfalls ihre Konditionen verschlechterten. Zudem bat RaboDirect erst kürzlich darum, nicht mehr in Vergleichstabellen gelistet zu werden, da sie mit der Anzahl der Kontoeröffnungen weit über ihrer Planung liegt. Angesichts dessen fällt die Zinssenkung erfreulich „harmlos“ aus; ich selbst habe da mit schlimmerem gerechnet.

Konkurrenz bietet aktuell nur leicht mehr

Somit besteht für Bestandskunden kein akuter Handlungsbedarf zu wechseln. Zumal ja nicht ausgeschlossen werden kann, dass nicht auch die Konkurrenz ihre Zinsen senkt. Die Gefahr besteht natürlich immer – natürlich auch weiterhin bei der RaboDirect, das liegt eben in der Natur von Tagesgeld. 😉

Der beste Anbieter der Vergleiche ist neben der RaboDirect derzeit die ebenfalls niederländische Bank MoneYou. Sie zahlt aktuell 2,1 Prozent und auch hier kommt ein Zinseszins-Effekt zum Tragen, der noch für einen kleinen „Zusatzbonus“ von 0,02 Prozentpunkten pro Jahr sorgt, sodass man effektiv bei 2,12 Prozent landet. Falls ihr dort ein Konto eröffnen möchte, geht einfach hier entlang.

Ich persönlich kann den Anbieter, der nun schon seit langem konstant zu den Top-Anbietern zählt, aus eigener Erfahrung heraus nur empfehlen. Ebenso wie auch viele andere Leser dieses TagesgeldBlogs. 🙂

20 Gedanken zu „RaboDirect kündigt Zinssenkung auf 2,0 Prozent an

  1. Die abermalige Zinssenkung bedeutet nun 0.5% Abstand auf Barclays. Für mich ein Grund für eine Umschichtung. Die Nutzung des TAN-Generators ging mir von Anfang an auf den Geist. Der Wechsel des Referenzkontos wird auch unnötig kompliziert gemacht.

  2. Eigentlich kann man der RaboDirect „dankbar“ sein. Aufgrund des gutren Zinssatzes haben sie mehr Kunden (also mehr Geld erhalten) als gedacht. Die Einfachste Variante wäre hier einfach gewesen, den Zinssatz drastisch zu senken. So hat man „nur“ die Werbung zurückgefahren und den Zinssatz moderat gesenkt.

  3. Wie unsicher Papierwährungen sein können, haben die Rentner bei uns ja schon erlebt. Immerhin sind diese mit der Reichsmark aufgewachsen, hatten dann die D-Mark und jetzt den Euro. Wenn ich mich mit älteren Menschen unterhalte, kommt da schon oft heraus, dass sie von den aktuellen Geschehnissen sehr beunruhigt sind und dass es sie nicht wundern würde, wenn wir bald wieder ein ganz anderes Geld hätten.

    Ich persönlich glaube, dass auf sehr lange Sicht gesehen Gold und Silber immer noch eine gute Sache sind. Viel mehr wird davon nicht mehr neu gefördert werden. Allerdings wird es mittelfristig sicher immer wieder mal eine Gold- und Silberblase geben, gefolgt von dem kurzen Sturz der Preise. Dann sollte man sich meiner Meinung nach nicht verrückt machen lassen. Ich denke, der Preis für Gold und Silber wird über die nächsten Jahrzehnte insgesamt immer weiter steigen. Allerdings hüte ich mich davor, eine generelle Empfehlung auszusprechen, da viele mit mittelfristigen Kursschwankungen nicht umgehen können. Wenn man dazu neigt, sich bei rapide sinkenden Kursen aus dem Fenster zu stürzen oder dann eventuell gezwungen wäre, sein Haus zu verkaufen, sollte man momentan lieber die Finger von Gold und Silber lassen. Es kann sein, dass die Preise demnächst wieder fallen. Wenn man die Nerven hat, es dennoch einfach liegen zu lassen, wird man meiner Meinung nach irgendwann dafür belohnt werden, aber das ist nur meine persönliche Meinung 😉

  4. In welche Sachwerte lohnt sich noch eine lukrative Investition? – ist doch schon alles durch die EU-Krise zur Blase geworden.
    Gold? – Immobilien/Grundstücke in guten Lagen? – alles über teuert? ..alles anderen Möglichkeiten wie z.B. Luxusuhren, Gemälde, Fremdwährungen, ist (mir zu) spekulativ .. oder hat jemand eine Idee?
    PS habe bereits selbst genutztes Wohneigentum…da bleibt doch nur Tages- und Festgeld in Deutschland.

  5. @Heinrich: Da ist sicherlich was dran. Ich selbst jedenfalls habe aus diesem Grund auch in „Betongold“ investiert (um es selbst zu nutzen). Meinen Notgroschen werde ich als Tagesgeld erhalten.

  6. @ Thomas

    Meine Meinung ist, dass es nicht völlig egal ist, bei welcher Depotbank ich meine Wertpapiere lager. Hier gibt es schon kleine aber feine Unterschiede (z.B. an welchen Börsenplätzen gehandelt werden kann, ob z.B. Limitorder kostenlos sind [hier besonders das Stichwort Risikomanagement], was einzelne Order an Kosten verursacht, usw.). Als Beispiel nimmt die DAB für eine Überweisung auf das Referenzkonto 0,20 Euro. Zwar nicht viel, aber halt Gebühren. Und in der heutigen Zeit seine Wertpapiere (oder mehr) „so liegen zu lassen“ finde ich eher riskant.

    Und zum Tagesgeld: ich kenne auch, wie vielleicht die Meisten unter uns, die Zeiten als es das Tagesgeldangebot nicht gab. Und so wird es in Zukunft mit Sicherheit immer wieder neue „Erfindungen“ der Finanzbranche geben um, ich sage es mal so, an das Geld der Sparer zu gelangen.
    Letztendlich ist jeder „seines eigenen Glückes Schmied“ was die Anlage betrifft. Was ich hier bereits mal erwähnte ist, dass man nur dort investiert ist, was man auch richtig versteht. Und … das Bauchgefühl ist immer ein guter und wichtiger Indikator.
    Meine Vermutung, undich hoffe diese wird NIEMALS eintreten ist, dass sich an dem ganzen Finanzsystem erst durch einen Krieg etwas ändert. Mittlerweile sind die meisten Staaten der Welt untereinander mehr als nur abhängig und wenn einer fällt (als Beispiel die Prognosen zur Fiskalklippe, wenn in den USA keine Einigung zum Jahresende gelingt) dann fallen alle wie Dominosteine.

    Was, wenn, wie bereits gewesen, der Goldbesitz verboten wird?
    Was, wenn Unternehmen, deren Anteile/Beteiligungen ich besitze, insolvent sind?
    Was, wenn, wie in den 30er Jahren über nach einfach der „eine Millionen“ Stempel auf einen 5 Euro schein gedruckt wird?

    Alles hat seine Vor- und Nachteile. Über alles kann und sollte man diskutieren. Vergessen sollte aber niemand: ich lebe jetzt und nicht erst in 50 Jahren.

  7. @ Nils

    Niemand kann genau wissen, wann das aktuelle Papiergeldsystem kippt. Das ist schon richtig. Meine persönliche Meinung ist, dass wir beide und deine Leser es noch erleben werden. Aber wie gesagt, niemand kann das genau wissen.

    „Es stellt sich nur die Frage, wie lange es dauert, bis das aktuelle System Geschichte ist. 1 Jahr, 10 Jahre, 100 Jahre? Noch länger?“ Was ist das anderes als Spekulation?! Im Prinzip unterscheidet sich das nicht von einem Aktionär.

    Aber wie gesagt, auch ich investiere einen großen Teil meines Geldes in Tages- und Festgeld. Und ich kann verstehen, wenn sich jemand gegen Sachwerte entscheidet, diese schwanken nun mal zum Teil erheblich im Wert. Aber die Sicherheit von Tagesgeld ist nur eine scheinbare…

    Schönen Tag noch.

  8. Danke für deinen Hinweis. Und für das nette Lob natürlich auch! 🙂

    @Heinrich: Da ist sicherlich was dran. Es stellt sich nur die Frage, wie lange es dauert, bis das aktuelle System Geschichte ist. 1 Jahr, 10 Jahre, 100 Jahre? Noch länger? Meinem persönlichen Charakter entspricht Tagesgeld am ehesten. Ich empfinde bei keiner anderen Anlage eine größere Planbarkeit bei halbwegs attraktiven Zinsen. Im Endeffekt muss das jeder für sich entscheiden und einschätzen.

  9. Hallo Nils, ich lese deinen Blog sehr gerne um mich über den Tagesgeldmarkt auf dem Laufenden zu halten. Auch ich investiere einen großen Teil meines „Vermögens“ in Fest- und Tagesgeld. Allerdings hat Thomas aus meiner Sicht einen wichtigen Punkt angesprochen.

    Das Tagesgeld ist nur scheinbar eine Sicherheit, denn letztenendes bedeutet es nichts anderes, als dass der Tagesgeldanleger der Bank einen Kredit gibt. Gerade als deutscher Anleger weiß man aus historischen Erfahrungen, dass Geld nichts weiter als bedrucktes Papier ist. Und so wie bisher jedes Papiergeldsystem, wird auch dieses aktuelle Papiergeldsystem irgendwannmal Geschichte sein. Die Sicherungssysteme sind dann leider nichts mehr wert. An einer möglichst sinnvollen Aufteilung zwischen Sach- und Geldwerten führt kein Weg vorbei. Und Firmenbeteiligungen gehören dazu. Ich kann aber jeden verstehen, der sich davor scheut, allerdings wie gesagt unterliegt man als reiner Tagesgeldanleger einer Illusion, denn dieses Maß an Verschuldung kann nur über Inflation abgetragen werden und deshalb werden die Zinsen längere Teit unter der Inflation srate bleiben müssen. Das bedeutet, dass das einzig planbare aktuell der Verlust mit Geldwerten ist.

  10. Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber für mich persönlich sind deine genannten Beispiele keine Alternative zum Tagesgeld. Denn bei Deinen Beispielen bekommt man nicht einen bestimmten Zinssatz (auch wenn er sich beim Tagesgeld natürlich ebenfalls ändern kann, aber das ist alles überschaubar und zu durchblicken), sondern man kann im Extremfall sogar Verlust machen. Tagesgeld ist da planbarer, auch wenn die Renditemöglichkeiten natürlich geringer sind. Das ist alles eine Frage der persönlichen Prioritäten. Meine liegen bei Verlässlichkeit und Planbarkeit daher kommen spekulative Investitionen nicht in Frage. Und ich denke, so geht es den meisten „typischen“ Tagesgeldkunden.

  11. Naja es gibt genug sinnvolle Investitionsmöglichkeiten, schließlich sind Sichteinlagen oder Termingelder ja nicht die einzigen Wege, sein Geld anzulegen.

    Unternehmensbeteiligungen sind eine gute Möglichkeit, aber gerade im deutschen Jammerland kaum gefragt. Statt dessen werden lieber die Heuschrecken-Investoren angeprangert. Wenn wir Deutsche mehr Gelder in Unternehmensbeteiligungen statt in „Spareinlagen“ stecken würden, hätten wir selber mehr direkte Macht, zu bestimmen, wohin die Reise zukünftig gehen soll. Aber nein, dem Ottonormaldeutschen ist es egal. Hauptsache aber nachher jammern und auf die bösen Investoren schimpfen.

    Ich bin der Meinung eine Vernünftige Streuung machts. Tagesgeld ist eingentlich nur dafür da, kurzfristig bereitgehalten zu werden. Wer meint, aus Krisenangst hier einen großen Teil seiner Gelder über einen langen Zeitraum bereithalten zu müssen, sollte vielleicht mal darüber nachdenken, sein Investitionsverhalten zu ändern. Edelmetalle, Fremdwährungen, Grundstücke/Immobilien, Unternehmensbeteiligungen usw., es gibt genug Alternativen.

    Auch jetzt gibt es immer noch genug attraktive Angebote kleine Summen Tagesgeld oder Festgeld zu vernünftigen Zinsssätzen zu bunkern, z.B. Cortal Consors 4% bei Deportübertrag oder Targobank 3-4%. So ein Deportübertrag ist schnell erledigt und ob ein paar langfristige Wertpapiere nun bei Bank X oder bei Y lagern, ist doch ziemlich egal. Für alle kurzfristigen Wertpapiertransaktionen hat man ja eh separate Traderdepots mit günstigen Orderkonditionen.

  12. Bei der letzten Zinssenkung konnte man Geld einfach vom Konto abziehen, ohne an die 90-Tage-Frist gebunden zu sein.


    Nils:

    Naja, dann machst Du aber mit 0% noch mehr “Miese” als wenn Du wenigstens noch einen Zinssatz leicht unter der Inflationsrate bekommst.

    Wenn das Geld sich zu schnell entwertet, während keine sinnvollen Investitionsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, schlägt die Stunde des Konsums, den unsere Wirtschaftsordnung so sehr braucht;-)

  13. Zum Glück kommt man dann ab Dezember noch bei +-0 rum, wenn ich das richtig kapiert habe (Zins=Inflationsrate). Wenn es weiter fällt, dann kommt wie bei Oma und Opa, der „Sparstrumpf“ zum Einsatz 😀

  14. @David: Ich interpretiere es so, dass man dann ein 14-Tage-Zeitfenster hat, um sich sein Geld zu holen. Aber ganz klar ist das tatsächlich nicht. Hast Du dazu mal in die AGB geschaut? Ich habe darin zu diesem Thema auf die Schnelle nichts finden können.

    Auf der Homepage der Rabo findet man zu dieser Thematik aber noch folgende Formulierungen:

    Und sollten die marktüblichen Zinsen einmal schwanken, können Sie Ihr Geld innerhalb von 14 Tagen abbuchen. Es wird dann auf Ihr angegebenes Referenzkonto oder Ihr RaboTagesgeld-Konto überwiesen.

    Übrigens: Sollte sich der Zinssatz aufgrund der üblichen Schwankungen an den internationalen Finanzmärkten während der Laufzeit verändern, bekommen Sie rechtzeitig von uns Bescheid. Dann können Sie Ihr Geld binnen 14 Tagen ab der Zinsanpassung bequem ab- oder umbuchen.

  15. Die RaboDirect hat darum gebeten, nicht mehr in Vergleichstabellen gelistet zu werden? Das finde ich sehr erstaunlich. Hat Du die E-Mail auch bekommen? Was stand da genau drin?

  16. Hi, kurze Frage zu RaboSpar 30/90:
    Auf der HP von RaboDirect heißt es zur vorzeitigen „Kündigung“ der 30/90 Tage Variante: „(…) auf Wunsch können Sie ab dem Tag der Zinssenkung binnen 14 Tagen die komplette oder teilweise Abbuchung veranlassen.“.
    Heißt das nun, dass man ab dem Tag der Senkung, 14 Tage Zeit hat um es vorzeitig aufzulösen und danach nicht mehr und läuft es weiter, oder, dass man erst am bzw. zum 14. Tag nach Senkung auflösen kann?
    Ich würde ja Ersteres denken aber zur regulären Auflösung heißt es: „Wenn Sie [die] komplette Abbuchung Ihres Sparguthabens veranlassen, ist das Geld BINNEN 90 Tagen auf Ihrem Konto.“ Hier heißt „binnen“ dann ja „am 90. Tag nach Auflösung“.
    Im Grunde verwirrt mich wie die das Wort „binnen“ hier einsetzen.

Schreibe einen Kommentar zu Homer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.