Das neue Jahr startet in Bezug auf kurzfristige Geldanlagen sehr positiv: Die in Deutschland sitzende HSH Nordbank bietet über die Plattform Zinspilot einen Zinssatz von 0,8 Prozent.
Allerdings nicht auf ein „klassisches“ Tagesgeldkonto, sondern auf ein so genanntes „Flexgeld“, das einem Tagesgeldkonto aber einigermaßen nahe kommt. Daher rede ich in der Titelzeile von einem Fast-Tagesgeld.
Nur zwei Zahlungstermine pro Monat
Der wesentliche Unterschied zu einem typischen Tagesgeldkonto ist, dass man nicht jederzeit Geld ein- und auszahlen kann, sondern nur zu zwei bestimmten Terminen im Monat. Nämlich immer am 1. und am 15. eines Kalendermonats (sofern es sich um einen Bankarbeitstag handelt; ansonsten am nächsten folgenden Bankarbeitstag).
Einzahlungen müssen bis spätestens 14:00 Uhr am zweiten Bankarbeitstag vor dem gewählten Anlagestarttermin eingegangen sein. Auch Auszahlungswünsche müssen zwei Bankarbeitstage vorher angezeigt werden; das sogar schon bis 10:00 Uhr. Das macht das ganze nochmal einen Tick unflexibler (und widerspricht dem Produktamen damit etwas).
Zinsgutschriften ebenfalls zwei Mal pro Monat
Ein kleiner Vorteil, der sich daraus ergibt, ist, dass die Zinsen auch immer an diesen beiden Terminen ausgezahlt werden, sodass man einen leichten Zinseszins-Effekt hat, sofern man die Zinsen erneut anlegt. Nachteil ist aber nun einmal, dass man nicht ganz so flexibel ist, wie beim Tagesgeld, sondern im Extremfall zirka einen halben Monat warten muss, bis man an sein Geld kommt bzw. einzahlen kann.
Andererseits reden wir hier über einen durchaus überschaubaren Zeithorizont, der für viele kein großes Thema sein sollte. Zumindest für einen Teil der Ersparnisse.
Tipp: Aufteilung der Ersparnisse
Man kann ja auch einen kleineren Teil seines Geldes auf einem klassischen Tagesgeldkonto belassen, um auch ganz kurzfristig flexibel zu bleiben und den anderen Teil bei der HSH Nordbank über Zinspilot anlegen.
Als Einlagensicherung kommt übrigens die deutsche zum Tragen (da es sich hier ja um eine deutsche Bank handelt). Die maximal mögliche Anlage je Kunde beträgt 100.000 Euro. Gültig ist das Angebot ab dem ersten Euro. Alle weiteren Informationen dazu findet ihr direkt bei Zinspilot.
PS: Vielen lieben Dank für den Leser-Hinweis auf dieses Angebot in den Blog-Kommentaren! 🙂
Ergänzung vom 05. Januar 2018
In den Kommentaren zu diesem Artikel erhielt ich Hinweise darauf, dass bei der HSH Nordbank demnächst „Bewegung“ reinkommt. Die EU hat die Vorgabe gemacht, dass die Bank bis Ende Februar privatisiert, d.h. verkauft, werden muss. Wird kein Käufer gefunden, muss die Bank abgewickelt werden.
Laut einem ganz aktuellen Welt-Artikel liegen aber drei Angebote vor, sodass es derzeit nicht nach einer Abwicklung der Bank aussieht.
Dennoch macht diese „Ungewissheit“ das Angebot für einige sicherlich deutlich unattraktiver. Auch wenn einen im Zweifel natürlich immer die deutsche Einlagensicherung schützen wird.
Atombank aus UK über Finanzpilot 1% für 3 und 6 Monate Festgeld. Zinspilot Partnerbank übernimmt die Versteuerung der Zinsen ab 1.1.2018. Britische Einlagensicherung greift bis 85.000 Pfund.
Ich denke, die Links, um die es hier in der Regel geht, sind da vollkommen unproblematisch. 😉
Naja die rechtliche Problematik von Weblinks ist ja auch nicht ganz ohne.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zul%C3%A4ssigkeit_von_und_Haftung_f%C3%BCr_Hyperlinks
Habe den Fullquote entfernt. Bitte künftig auf solche Quellen verlinken, nicht den Text kopieren. Danke!
Nicht nur nervig. Rechtlich problematisch!
@Nils – es spricht aber nichts dagegen, wenn du dich bei denen im Newsletter anmeldest, um ggf. Hinweise auf dir unbekannte Infos zu erhalten… 😉
Stumpfer Fullquote von einer anderen Website? Dein Ernst? Nervig!
Zitat von modern-banking.de:
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Abwickeln der Bank bedeutet nicht, dass die Einlagensicherung in Anspruch genommen wird, sondern dass keine Neugeschäft mehr generiert werden darf. Alte Geschäfte werden dabei bis zum Ende durchgeführt. Angesichts so mancher Euphorie hier in den Blogkommentaren über russische Staatsbanken oder europäische Festgelder mit fragwürdiger nationaler Einlagensicherung, finde ich das Risiko bei der HSH Nordbank mit seinen Ländergarantien und der Mitgliedschaft in der Institutshaftung der deutschen Sparkassen schon etwas übertrieben. Wobei die Institutshaftung sogar noch 2 Jahre über den Verkauf hinaus greifen wird. (Quelle: Zinspilot)
Danke für eure Hinweise Ehrlich gesagt war mir das mit dem Verkauf der Bank nicht bekannt, ich werde das im Artikel noch ergänzen. Wie es laut diesem aktuellen Artikel aussieht, kann ein Käufer gefunden werden: https://www.welt.de/regionales/hamburg/article172187628/Tage-der-Entscheidung-Totgesagte-leben-laenger-Wettbieten-um-die-HSH-Nordbank.html
Auch das mit dem Zinseszinseffekt werde ich präzisieren.
Sehe das ebenso wie @ Max. Es sollte DRINGEND ein Hinweis im Beitrag zu der aktuellen Schieflage der HSH stehen. Es darf nicht sein, das diese Bank hier dermassen vorbehaltlos , gar “ euphorisch “ empfohlen wird. Ein Laie der hier in diesen Blog reinschaut wird die Hintergründe ja nicht kennen und dann u.U. später negativ überrascht sein wenn die Bank tatsächlich abgewickelt werden sollte. Bin ehrlich gesagt schon etwas irririert darüber das dieser Hinweis bisher hier fehlt.
Noch ein kleiner Nachteil. Da Zinspilot ab 2018 zentral die Besteuerung aller inländischen und ausländischen Zinserträge übernimmt, werden Zinserträge bei allen Anlagen bei Zinspilot inzwischen immer aussbezahlt und dann versteuert, also nicht automatsiche bei Verlängerung wieder angelegt. Der Zinseszinseffekt kommt also nur zum tragen, wenn man den Betrag aufs Tagesgeldkonto wieder einzahlt. UNd das kann man dann immer erst 14 Tage später machen zum nächsten Anlagezeitpunkt.
Fairerweise sollte m.E. ein Wort zur Schieflage der HSH Nordbank geschrieben werden!
Sie muss gem. EU-Vorgaben bis zum 28.02.18 privatisiert oder (wenn kein Käufer gefunden wird) abgewickelt werden. Ob es Kaufinteressenten gibt, ist laut diversen Artikeln fraglich.
Auf Grund der Einlagensicherung ist das Risiko gewiss überschaubar. Aber es ist halt vorhanden.
Ich war seinerzeit von der NOA Bank-Pleite betroffen und kann nicht behaupten, dass die Inanspruchnahme der Einlagensicherung reibungslos geklappt hat. Ich möchte die Erfahrung nicht nochmal machen.