EZB senkt Leitzins auf Null – wann reagiert das Tagesgeld?

Ihr werdet es in den Medien sicherlich schon mitbekommen haben: Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte die Leitzinsen auf 0,0 Prozent herab – also auf rein gar nichts.

Warum das jetzt so extrem schockt, verstehe ich allerdings nicht, da der Leitzins zuvor mit 0,05 Prozent ebenfalls nur hoöopathisch war.

Bei Interesse schnell Festgeldkonto eröffnen…

Nichts desto trotz ist dies natürlich ein weiterer Indikator dafür wohin die Reise geht und ein Ausgangspunkt für weitere Zinssenkungen bei den bekannten Banken. Eine gute Nachricht sieht für Sparer jedenfalls anders aus.

Man tut somit also gut daran, bei ohnehin bereits vorhandenem Interesse jetzt noch schnell ein Festgeldkonto anzulegen, falls man dies demnächst sowieso vor hatte. Dann kann man sich jetzt noch schnell die alten Zinsen sichern, bevor die Banken auf die Leitzinssenkung mit schlechteren Konditionen reagieren.

… oder Tagesgeldkonto mit Zinsgarantie

Oder aber ein Tagesgeldkonto mit Zinsgarantie. Dort liegt ja bekanntermaßen seit einigen Monaten die Volkswagen Bank vorne, die neuen Kunden 1,25 Prozent aufs Tagesgeld zahlt (bestehenden Kunden jedoch hingegen deutlich weniger).

Diesen Zinssatz garantiert sie für vier Monate ab Kontoeröffnung, sodass man für diese Zeit also vorerst Ruhe vor Zinssenkungen hat. Da ist es dann auch egal, was die EZB macht. 🙂

Ich selbst habe diesen Monat erstmals ein Konto bei der Volkswagen Bank eröffnet, was erstaunlich kurzfristig ging: Nach dem Ausfüllen des Online-Antrags ging ich direkt zur nächsten Postfiliale, um mich dort per „Postident“ identifizieren zu lassen und keine Woche später hatte ich von der Volkswagen Bank schon das Begrüßungsschreiben in Briefkasten und konnte das Konto somit nutzen.

Angesichts des großen Ansturms, dem die Bank aufgrund des hohen Zinssatzes derzeit sicherlich ausgesetzt ist, ist das eine extrem schnelle Bearbeitung, wie ich finde. Denn so viel wie sie, bietet derzeit kein andere Konkurrent – und das mit Abstand.

Niedrige Inflation macht Zinsen attraktiv

So dramatisch sind die vergleichsweise niedrigen Tagesgeldzinsen übrigens gar nicht. Denn nicht nur diese sowie der EZB-Leitzins ist derzeit ziemlich niedrig (bzw. nicht vorhanden ;)), sondern auch die deutsche Inflationsrate. Somit hat man derzeit also trotz vergleichsweise niedrigen Guthabenzinsen unterm Strich einen ordentlichen Wertzuwachs.

Nur als Beispiel: In Zeiten, in denen die besten Tagesgeldzinsen bei 2,5 Prozent lagen und die Inflationsrate bei 1,5 Prozent, hatte man unterm Strich einen Wertzuwachs von glatt einem Prozent. Im Februar 2016 lag die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat nun aber bei 0,0 Prozent („passend“ zum Leitzins). Bekommt man nun die 1,25 Prozent bei der Volkswagen Bank, ist dies also im Moment rechnerisch auch der tatsächliche Wertzuwachs, was besser ist als im vorherigen Beispiel mit hohen Zinsen, aber ebenfalls hoher Inflation.

Es ist also derzeit zinstechnisch für uns alles gar nicht so schlecht, wie es zunächst scheint. Es ist alles eine Frage der Sichtweise. Und Kreditnehmer (zum Beispiel Immobilienkäufer) sehen die niedrigen Zinsen derzeit sowieso auch noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel… 😉

4 Gedanken zu „EZB senkt Leitzins auf Null – wann reagiert das Tagesgeld?

  1. @Nils: nicht jeder hat nur ein VTB Flex Konto. Ich habe 5 (früher war das noch möglich).
    @Flo: Lohnt sich allerdings nur, wenn man den Sparerfreibetrag noch nicht überschritten hat und dann sollte man auch noch bedenken, dass das einen Schufa-Eintrag zur Folge hat.

    Ich habe meine Küche gerne zu 0% über 60 Monate finanziert, obwohl ich Sie auch haette bar bezahlen können… Das macht Sie effektiv etwas günstiger 😉 Was man allerdings auch noch bedenken sollte: Die Zinsen bekommt man ja rechnerisch (bei Volltilgung) nur für circa die Haelfte der Zeit (30 Monate bei mir), da ja die Kreditsumme (und damit das, was man anlegt) durch die Tilgungen laufend sinkt (Endfaelligkeit ist soweit ich weiß meistens teurer).

  2. Ich sehe da erstmal keinen Denkfehler. Allerdings kannst Du bei der VTB ja maximal 17.000 Euro pro Jahr einzahlen. Das ist die Frage, ob sich diese ganze Mühe für die 0,5 Prozent darauf lohnt. Pro Jahr sind das 85 Euro, wenn ich das richtig überblicke. Auch nur vorausgesetzt, man bekommt einen solchen Kredit dann auch wirklich für 2%.

    @Benny: Hehe, sehr schön. Think positive! 😉

  3. Inzwischen sind Kredite zur freien Verwendung für 2% oder weniger zu haben. Da könnte ich doch eigentlich einen nehmen, das Geld auf mein altes VTB-Flex packen, wo ich 2,5% Zinsen bekomme und die min. 0,5% pro Jahr einfach behalten. Oder hab ich da einen Denkfehler?

  4. Und noch ein Vorteil von den niedrigen Zinsen und der noch niedrigeren Inflation ist, dass man den Freibetrag nicht so schnell erreicht und somit eigentlich noch mehr Zinsen bekommt, weil man darauf keine Steuern zahlen muss. 🙂

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