Uff, jetzt ist es tatsächlich so weit: Die Bank of Scotland hat eine Senkung ihres Tagesgeldzinssatzes von bislang sehr guten 2,7 auf künftig nur noch 2,6 Prozent angekündigt. Die Verschlechterung gilt sowohl für Neu- als auch Bestandskunden.
So etwas hatte sich ja zuletzt bereits indirekt „angekündigt“, indem die Zinsen für die kurze einjährige Laufzeit deutlich gesenkt wurden. Aber natürlich hoffte man bis zuletzt, dass das Tagesgeld nicht angetastet wird. Vergebens.
Zinssenkung erst in wenigen Tagen wirksam
Angekündigt ist die Zinssenkung für den kommenden Mittwoch, 21. März 2012. Fairerweise gibt die Bank dies schon jetzt auf ihrer Homepage bekannt und zieht die Zinsänderung nicht – wie viele andere – von einem auf den anderen Tag durch. Das muss man ihr hoch anrechnen. Wenn man die Verschlechterung der Konditionen zum Anlass für einen Wechsel nehmen möchte, hat man also noch ein paar Tage Zeit sich zu informieren.
Gute Alternativen: MoneYou und Barclays
Als Alternative würde ich derzeit vor allem die niederländische MoneYou und die britische Barclays empfehlen.
MoneYou bietet derzeit 2,75 Prozent und zahlt die Zinsen quartalsweise aus. Somit kommt es zu einem Zinseszins-Effekt, was einen effektiven Zinssatz von 2,78 Prozent bedeutet. Mehr bietet derzeit kein anderer. Die Bank gehört seit ihrem Start in Deutschland konstant zu den Top-Anbietern und hat auch sehr gut verzinste kurzfristige Festgelder im Angebot (6 Monate: 2,9% + 12 Monate: 3,05%). Zu den Angeboten von MoneYou gelangt ihr hier.
Eine gewisse Zinssicherheit bietet die Barclays-Bank, die derzeit ebenfalls 2,75 Prozent zahlt. Allerdings bei jährlicher Gutschrift. Das Besondere an ihrem Tagesgeldkonto ist nämlich, dass die Bank ab Kontoeröffnung für drei Jahre lang einen Zinssatz von 1,75 Punkten über dem Leitzins der europäischen Zentralbank (EZB) garantiert, der derzeit ja bei 1,0 Prozent liegt. Das heißt also, dass die Bank ihre Zinsen nicht senken kann, solange der Leitzins der EZB nicht gesenkt wird. Mehr Zinssicherheit bietet derzeit keine andere Bank. Wenn dieses Angebot für euch interessant ist, so gelangt ihr hier zum außergewöhnlich fairen Angebot von Barclays.
Tragweite der Zinsänderung der Bank of Scotland
Nochmal abschließend kurz ein paar Worte zur Zinssenkung der Bank of Scotland: Eigentlich ist eine Zinssenkung derzeit nichts Besonderes, da es bereits einige andere Anbieter in den letzten Tagen und Wochen „vormachten“. Eine besondere Tragweite und „Brisanz“ hat die Zinssenkung der Bank of Scotland meines Erachtens deswegen, weil sie nun schon seit Jahren konstant zu den Top-Anbietern zählt und einer der größten Anbieter von Tagesgeld in Deutschland ist.
Daher kann man leider fast schon davon ausgehen, dass auch andere Anbieter, die momentan Zinssätze um die 2,7 Prozent bieten (in der Spitze werden derzeit 2,75 Prozent geboten), möglicherweise nachziehen werden. Aus diesem Grunde sollte man nun ein besonderes Auge auf den Tagesgeldmarkt werfen – vor allem, wenn man sein Geld bei einem der Topanbieter angelegt hat.
Neukunden-Prämie bleibt unberührt
Die Neukunden-Prämie der Bank of Scotland in Höhe von 30 Euro bleibt übrigens unverändert bestehen. Sie wird weiterhin für neue Kontoeröffnungen bis zum 08. April 2012 gewährt. Generell kann ich die Bank auch weiterhin empfehlen, auch wenn ich persönlich derzeit zu anderen Anbietern tendiere. Denn sie gehörte in den letzten Jahren konstant zu den Topanbietern und auch mit 2,6 Prozent gehört sie weiterhin zur Spitzengruppe. Zudem muss man leider fast damit rechnen, dass andere Anbieter an der Spitze im negativen Sinne nachziehen werden… – man darf gespannt sein. Zum Neukundenangebot der Schotten gelangt ihr hier.
Auch einjähriges Festgeld erneut gesenkt
Übrigens hat die Bank auch die Zinsen für das kurzfristige Festgeld mit einjähriger Laufzeit erneut nach unten angepasst; und zwar von 2,8 auf 2,7 Prozent. Erst vor nicht einmal zwei Wochen fand schon eine Herabsetzung von 3,0 auf 2,8 statt, infolgedessen ich schon vor einer Senkung des Tagesgeldes warnte – und nun ist es ja auch tatsächlich so weit… 🙁
Wie gesagt: In der nächsten Zeit sollte man vermehrt die Augen aufhalten, da möglicherweise auch bei anderen Top-Anbietern mit Zinssenkungen zu rechnen ist (mit Ausnahme von Barclays – vorausgesetzt der EZB-Leitzins sinkt nicht).
Also ich kann die Rechnung von Homer so *gar nicht* nachvollziehen. Ich hatte ja hier im gleichen Thema in Post #6 schonmal geschrieben, wie das bei mir für gewöhnlich läuft. Ich verliere keinen einzigen Tag Zinsen.
Als ich mein Geld von der Bank of Scotland abgezogen habe, hat sie ja noch 2,7% gezahlt. Ich habe das Geld von der BoS auf mein Giro-Konto überwiesen und diesen Betrag auch gleichzeitig vom Girokonto zu MoneYou geschickt. Aber auch wenn ich nicht beides gleichzeitig beauftrage und erst auf die Gutschrift warte, funktioniert das meist komplett ohne Zinsverlust. Eventuell kommt man bei ungünstigen Überweisungszeitpunkten auf einen Tag Zinsausfall.
Mal als Beispiel:
Man hat etwas Geld bei der Bank of Scotland und beauftragt die Überweisung mittags auf das Referenzkonto. Für den heutigen Tag hat man noch die 2,7% der Bank of Scotland erhalten. Am gleichen Abend bis nächsten Morgen ist das Geld auf dem Girokonto. Dann überweist man es zu MoneYou, wo es noch am selben Abend gegen 22 Uhr ankommt, woraufhin man in der folgenden Nacht gleich Zinsen für den neuen Betrag erhält.
Lange Laufzeiten gibt es ja generell nicht mehr, seit Beginn des Jahres. Inlandsüberweisungen müssen ja in spätestens 24 Stunden abgeschlossen und gutgeschrieben sein. Die meisten Überweisungen – speziell von und zu MoneYou – benötigen bei mir momentan ungefähr einen halben Tag. Zinsverlust aufgrund langer Laufzeiten sollte also kein Grund mehr sein, auf einen besseren Zinssatz zu verzichten.
Hmmm, wieso brauchen die jeweils einen Tag mehr für Überweisungen? Ist nicht gesetzliche Vorgabe, dass Überweisungen innerhalb eines Tages wertgestellt werden müssen?
Wäre mal interessant,wie lange diese beiden Banken für Überweisungen zu MoneYou bräuchten…
Danke für die Korrektur der Berechnung!
Korrektur: 0,026*2/360/(0,0015/360) = 35 Tage bzw. ca. 30 Tage bei Zinseszinseffekt.
Der Abstand liegt bei lediglich 15 Basispunkten, nicht bei 0,5% wie oben gerechnet. There is no free lunch at Wall Street.
Gehe jetzt mit dem Formular zur Post. Girokonten sind comdirect und die örtliche Sparkasse.
Uff, ehrlich gesagt übersteigt es jetzt spontan meine Möglichkeiten, das in Tage umzurechnen bzw.meine samstägliche Faulheit hindert mich daran. 🙂 Gehen wir einfach mal davon aus, dass Du richtig gerechnet hast: Ich finde es nicht dramatisch mit den 11 bzw. 22 Tagen, denn in der Regel verbleibt das Geld ja durchaus länger als 22 Tage am Stück bei einem Anbieter – und ab dann macht man Plus gegenüber dem schlechteren Zins.
Zudem ist der Zinsabstand in diesem Fall deutlich höher als in der Rechnung zugrunde gelegt. Die Bank of Scotland zahlt ja „nur“ noch 2,6 Prozent. MoneYou hingegen 2,75% und man kommt durch den Zinseszins effektiv sogar auf 2,78. Der Abstand beträgt also aktuell 0,18 Punkte und nicht die von Dir angenommenen 0,05. 😉 Deine Rechnung müsste also um den Faktor 3,6 „günstiger“ ausfallen, sodass man auf nur 3 bzw. 6 Tage bis zum Break Even käme.
Wieso dauert bei Dir der Weg überhaupt einen Tag länger? Wo hast Du denn Dein Girokonto?
Bei der Berechnung von entgangenen Zinsen müsst Ihr noch die Laufzeit für den Rückweg berücksichtigen, da man das Geld nur vom Girokonto abheben kann, wenn man es braucht: 0,027*2/360/(0,005/360) = 11.
Es dauert 11 Tage, bis man den entgangenen Zinsgewinn auf dem Konto mit 2,7% durch Mehrzins auf dem Konto mit 2,75% kompensiert hat (einfachheitshalber mit 360 Tagen im Jahr und ohne Steuer). Bei mir dauert es leider immer 1 Tag länger für den einfachen Weg, so dass bei einem Break-Even in 22 Tagen kein Anreiz für Anbieterwechsel besteht. Und bei Beträgen, die in Frage kommen, ist es schade um die vergeudete Freizeit:-) Korrigiert mich aber bitte, falls ich nicht mehr so fit in Dreisatzrechnung bin.
Hehe, vielleicht ist das wirklich ein psychologisches Manöver mit der Prämie. Aber bei mir persönlich ist es dann bei der ersten Zinssenkung höchstwahrscheinlich vorbei mit der Loyalität und dem schlechten Gewissen – zumindest so lange MoneYou und jemand anders dann noch mehr bietet. 😉
Bei Barclays gehe ich fest davon aus, dass das bei uns mit den 1,75 Punkten durchgeht. Wir haben es ja sogar noch schwarz auf weiß per E-Mail bekommen. 😉 Wenn meine Kontoeröffnung durch ist, gebe ich kurz in den Kommentaren zum neuen Barclays-Artikel Bescheid. Viel früher als bei Dir wird es nicht der Fall sein, da ich selbst ja auch erst am Donnerstagabend das PostIdent-Verfahren durchgeführt habe.
Es stimmt schon… Der BoS kann man eigentlich keinen „Neukundenfang“ vorwerfen. Das betrifft eher die Anbieter, die teilweise aus kompletter Unbekanntheit heraus auf den ersten Platz der Zinsvergleiche sprinten und 2 Monate später wieder nach ganz unten rutschen.
Interessant finde ich den Kommentar zur Neukundenprämie der VTB. Ich dachte bisher immer, dass diese Neukundenprämie für die VTB eigentlich eine Katastrophe sein müsste, weil wahrscheinlich viele gierige „Kunden“ einfach das Konto eröffnen, die 40€ kassieren und nie wieder etwas auf das Konto überweisen würden. Ich selbst hätte dann aber tatsächlich auch ein schlechtes Gewissen und würde das nicht übers Herz bringen. Das gleiche beschreibst Du ja auch. Wenn das vielen Kunden so geht, ist die Prämie vielleicht doch keine so üble Idee, sondern ein ganz cleverer psychologischer Trick 😀
Und zur Barclays Bank habe ich ja im anderen Thema schon etwas geschrieben. Es scheint ja so, als hätten wir mit dem Zeitpunkt der Antragstellung gerade nochmal Glück gehabt. Aber vielleicht kannst Du oder ein anderer User, der den Antrag noch knapp vor der Zinssenkung gestellt hat, ja mal Bescheid geben, wenn der Login ins Konto möglich ist. Im online Konto müsste ja eigentlich der gültige Zinssatz angegeben sein. Ich habe ja heute erst das PostIdent gemacht, und mit der 12stelligen Nummer für den Erst-Login konnte ich mich noch nicht anmelden. Jedenfalls kam keine mTAN an. Ich schätze, das funktioniert erst, wenn der Antrag auch postalisch eingegangen ist. Das wird bei Dir und den anderen Barclays Kunden hier also wahrscheinlich früher der Fall sein als bei mir.
Ich habe es schon fast befürchtet (siehe oben); Barclays erhält sein Angebot in der bisherigen Form nicht mehr aufrecht: http://www.tagesgeldblog.com/barclays-aendert-zinsgarantie-kurzfristig/
Naja, zumindest bei der BoS würde ich da keine „böse Absicht“ vermuten. Dazu war der Zinssatz nun zu lange konstant als dass ich ihn als „Lockangebot“ bezeichnen würde. Zudem ist der EZB-Leitzins ja auch nicht alles. Nur weil er sich nicht ändert, heißt dies ja nicht automatisch, dass der Markt sich generell nicht ändert. 😉
Übrigens hat die BoS heute auch wieder ein Festgeld verschlechtert; dieses Mal das zweijährige. Von 3,0 auf 2,8%. Dennoch sind die Schotten bei mir weiterhin hoch im Kurs, denn sie gehörten in den letzten Jahren konstant zu den Top-Anbietern. Und selbst mit den 2,6% würde ich sie weiterhin klar mit dazuzählen.
Ich selber habe mein TG jetzt auch nicht mehr großartig gesplittet. Der Löwenanteil liegt bei MoneYou und ein kleiner Rest bei der VTB. Irgendwie fühle ich mich der noch ein wenig wegen der hohen Neukunden-Prämie „moralisch verpflichtet“ und werde mein Geld dort erst abziehen, wenn sie die Zinsen wirklich senkt.
Wie Du schreibst, sind solche „Tagesgeldhopper“, wie wir es sind tatsächlich eher ein untypischer Anlegertyp. In meinem näheren Umfeld handhabt das niemand auch nur annähernd so konsequent wie ich. Ein Stück weit muss man dabei sicher auch sagen „zum Glück“. Denn wenn tatsächlich ALLE (gut, das ist jetzt sehr theoretisch) ihr Geld immer beim Anbieter mit den höchsten Zinsen parken würde, würde das für einige Banken sicherlich zu Problemen führen. 😉
Fader Beigeschmack dieser „Trägheit“ einiger sind natürlich die vielen Neukundenangebote, die nach der Zinsgarantie dann nur noch schwache Zinsen bieten – offenbar funktioniert die langfristige Neukunden-Akquise damit, was mich eigentlich wundert. Entweder durchschauen das die Leute tatsächlich nicht oder aber der Zinssatz ist ihnen egal. Aber wieso lassen sie sich dann überhaupt erst durch den Neukunden-Zinssatz „ködern“?
Nochmal zu MoneYou: Bei der Überweisung zu MoneYou habe ich gestern nochmal ganz genau drauf geachtet, wann ich die Zahlung bei der ING DiBa in Auftrag gab: Deutlich nach 17 Uhr. Dennoch ging das Geld noch am gleichen Tag bei MoneYou ein. Durch die Umschichtung meines Geldes von der BoS zu MoneYou ging mir also gerade Mal ein Tag ohne Zinsen verloren (und zwar auf dem Weg von der BoS zur ING DiBa). Ich denke, das kann man verkraften… 😉
Da ich jetzt schonmal dabei war, habe ich einen Rundumschlag gemacht und auch mein Geld bei der VTB abgezogen. Einen richtigen Grund gab es dafür nicht, mehr so ein Bauchgefühl. Wenn schon die große BoS die Zinsen senkt, könnte ich mir vorstellen, dass die VTB auch bald nachzieht. Das widerspricht zwar eigentlich meinem Prinzip, alles auf unterschiedliche Banken unterschiedlicher Länder zu verteilen, aber momentan habe ich kein schlechtes Gefühl dabei und nehme das Restrisiko mal in Kauf 🙂
Was mich an den aktuellen Zinssenkungen ja noch immer wundert, ist die Tatsache, dass sie scheinbar grundlos stattfinden. Die EZB hat den Leitzins nicht weiter abgesenkt. Dieser liegt schon seit Beginn des Jahres bei 1%. Dennoch gibt es Banken, die ihre Zinsen bei gleichbleibendem Leitzins erhöht und später wieder gesenkt haben, wie z.B. die NIBC. Jetzt hat auch die BoS die Zinsen gesenkt, obwohl der Leitzins sich nicht verändert hat. Sowas hat für mich immer den Beigeschmack eines Lockangebots, um schnell eine Masse von Neukunden mit frischem Kapital zu gewinnen, was sich in der Bilanz ganz gut macht. Dann scheint man darauf zu spekulieren, dass viele Kunden zu flegmatisch sind, um ihr gerade angelegtes Geld schnell wieder abzuziehen, wie Nils ja auch schon geschrieben hat.
Ich sehe das auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis und in der Familie. Den meisten kommt es gar nicht in den Sinn, mehrere Konten zu eröffnen. Ein Anbieter wird ausgesucht, und bei dem bleibt man dann. Auch wenn ein anderer Anbieter später viel bessere Konditionen bietet, haben die meisten Leute dann im Kopf, dass sie ja gerade erst ein Konto eröffnet haben, und viele glauben tatsächlich, sie müssten es erst kündigen, bevor sie ein weiteres eröffnen können oder dass bei mehreren Konten gleichzeitig irgendwelche Kosten auf sie zukämen. Außerdem sind PostIdent-Verfahren und Freistellungsauftrag eine Hürde, die vielen zu nervig ist, um das öfter zu wiederholen. Das ist für die Banken natürlich ganz angenehm. Ich frage mich, wie die aktuellen Zinssätze aussehen würden, wenn alle Kontoinhaber sich flexibler verhalten und öfter mal den Anbieter wechseln würden.
Bisher scheiterten meine Bemühungen, den Rest der Familie von einem MoneYou Konto zu überzeugen ja immer an dem nur sehr geringen Zinsvorteil von 0,05% gegenüber der Bank of Scotland. Da hieß es immer „Für so ein bisschen machen wir doch den ganzen Aufwand nicht“. Aber es gibt bei MoneYou ja auch noch einen kleinen Zinseszinseffekt. Also versuche ich das mit dem Überzeugen jetzt nochmal 😉 Ich hoffe nur, dass MoneYou dann nicht direkt nach der Kontoeröffnung auch die Zinsen senkt 😛
Die ING schreibt es dem Extrakonto immer am nächsten Banktag gut, umgekehrt auch. Ich habe es schon mit Überweisungen um 06:00 Uhr ausprobiert. Sie sind kein Tick schneller als gesetzlich vorgeschrieben. Bei Moneyou wird es zwar taggleich wertgestellt, aber erst nachträglich. Verfügungen, z.B. Umbuchungen von Tagesgeld auf Festgeld, sind erst am Folgetag möglich. Vlt. liegt es auch an der Hausbank.
Um die Bonität von Barclays / BOS mache ich mir echt noch keine Sorgen, UK wird sie schon retten (müssen), wobei der Aktienkurs und Ratings ziemlich interessant sein dürften. NBIC, ATB und VTB sind bei weitem nicht so groß und müssen schon rein theoretisch etwas mehr Rendite zahlen, da sie mit keiner Bailout-Garantie aufwarten…
@Anonymous
Die Überweisungslaufzeit von 3-4 Tagen hat mich früher auch immer geärgert. Aber seit diesem Jahr ist das ja gesetzlich auf einen Tag begrenzt, und Nils, Berliner und ich haben hier ja schon geschrieben, dass es bei MoneYou sowieso immer sehr schnell geht.
Ich habe jetzt im konkreten Fall jedenfalls keine Zinsen verloren. Gestern habe ich die Überweisung des Geldes von dem BoS Konto auf mein Girokonto beauftragt. Inzwischen ist es schon auf dem MoneYou Konto angekommen. Für gestern habe ich bei der BoS also noch 2,7% Zinsen bekommen, und ab heute gibt es dann 2,75% bei MoneYou. Wobei ich dabei einen kleinen Kunstgriff angewendet habe, auf den man bei großen Summen besser verzichten sollte 😉
Nachdem ich gestern die Überweisung von der BoS auf den Weg gebracht habe, habe ich gleichzeitig – also ohne erst auf die Gutschrift zu warten – die Überweisung der gleichen Summe vom Girokonto zum MoneYou Konto beauftragt. Heute morgen war mein Girokonto dann auch für ca. 2 Stunden im Minus. Inzwischen ist aber das Geld von der BoS angekommen, und auf dem Girokonto ist alles wieder beim alten. Buchungs- und Wertstellungsdatum sowohl für die Gutschrift als auch für die Belastung ist der heutige Tag. Bisher hat das immer funktioniert, und für die paar Stündchen musste ich nie Überziehungszinsen zahlen. Aber das könnte natürlich auch mal ins Auge gehen, und MoneYou ist ja sowieso so schnell, dass das Geld sowieso spätestens heute abend dort gewesen wäre. Aber ich bin bei sowas immer so ungeduldig 😀
Also zu den Überweisungsfristen kann ich nur sagen, dass diese innerhalb von 24 Stunden erledigt sind (vorausgesetzt, der Auftrag ist bis 16 Uhr bei der Bank – nach 16 Uhr werden Überweisungen am nächsten Bankarbeitstag ausgeführt). So sind die „gültigen Überweisungsspielregeln seit dem 01.01.2012. Am schnellsten geht es bei moneyou … eine Überweisung um 13 Uhr vom Girokonto (bei einer Sparkasse) getätigt und die Eingangsbestätigung durch moneyou kam am Abend um 21:50 Uhr per E-Mail (der Betrag war auch tatsächlich noch gutgeschrieben).
Naja, 25 Basispunkte als „Grenzwert“ ist vielleicht doch etwas übertrieben. Und zu MoneYou zum Beispiel gehen Überweisungen extrem schnell vonstatten. Bei mir (von der ING DiBa) und Spirou (Santander) sogar taggleich. Da geht auf diesem Teilstück der Überweisung dann gar nichts verloren.
Tja, zur Bonität der Banken: Wie kann man die verlässlich beurteilen? Bei Barclays gehe ich einfach mal ganz „naiv“ davon aus, dass diese keine Probleme bekommen dürfte. Denn falls die Probleme bekommen, dürften sie sicher nicht die einzigen sein…
Wenn man das Referenzkonto nicht bei der gleichen Bank hat, dauern die beiden Überweisungen 3-4 Tage – ganz ohne Verzinsung. Und wenn dazwischen noch ein Wochende oder andere Nicht-Bankarbeitstage liegen, wird es teurer;-) Daher sollten es schon mind. 25 Basispunkte Unterschied sein, um diesen Zinsverlust auszugleichen.
Die 3-Jahres-Garantie erscheint mir auf jeden Fall eine Überlegung wert. Zudem ist die Bonität der Banken nicht gerade unerheblich, es sei denn, man will herausfinden, wie schnell und zuverlässig ein Sicherungssystem arbeitet:-)
Oder aber die Banken setzen darauf, dass kaum jemand wg. 0,1 oder 0,15 Punkten Unterschied seinen Anbieter wechselt. Denn tatsächlich ist es so, dass in der Praxis nur wenige Leute so flexibel mit ihrem Kapital sind wie wir. 😉 So lange der Zinsabstand nicht zu groß ist, wechseln sie ihren Anbieter nicht.
Ich muss auch zugeben, dass ich auch kurz gezögert habe, mein Geld bei der BoS tatsächlich abzuziehen. Schon alleine aus so etwas wie „Loyalität“. Aber bei Geld hört die Freundschaft auf. 😉 Habe mein Geld gestern ebenfalls abgezogen (bis auf kleines Festgeld – aber das wäre ja auch schlecht gegangen…) und werde es auf VTB und MoneYou aufteilen.
So lange der Leitzins der EZB nicht sinkt, haben wir ja auf jeden Fall noch ein Ass im Ärmel: Die Barclays Bank. Zumindest solange sie dies Angebot noch aufrecht erhält. Insofern wäre es vielleicht gar nicht so dumm, da schon mal ein Konto zu eröffnen. Ich gehe zwar nicht unbedingt davon aus, dass sie das Angebot kurzfristig wieder zurückziehen, aber sicher ist sicher. Sobald man das Konto erstmal eröffnet hat, hat man die 3-Jahres-Garantie jedenfalls erstmal sicher…
Wenn die Bank plötzlich der Meinung ist, genug Kundeneinlagen gesammelt zu haben, kann es schnell sein, dass weitere Neukunden von diesem Angebot ausgeschlossen werden. Wäre nicht das erste Mal, dass eine Bank aufgrund (zu) vieler Neukunden es erstmal langsamer angehen lässt (siehe zum Beispiel GE Capital Direkt oder auch seinerzeit die Bank11, die Neukunden einen Zeit lang niedrigere Zinsen bot als ihren Bestandskunden).
Danke für den Artikel. Mir war das bisher noch neu, und ich finde, dass auch der Hinweis auf der BoS Seite sehr versteckt ist. Jedenfalls wurde eben noch groß mit den 2,7% geworben, als ich mir deren Internetseite angeschaut habe.
Für mich hat das jetzt auf jeden Fall schon die Konsequenz gehabt, dass ich von meinem üblichen Ländermix abweichen und das Geld nicht mehr zwischen MoneYou, BoS und VTB aufteilen werde. Stattdessen habe ich soeben das Geld von der BoS abgezogen und werde es auf das MoneYou Konto überweisen, sobald es auf meinem Girokonto angekommen ist.
Aber wie Du schon schreibst, ist das natürlich auch für die anderen Top-Anbieter ein schlechtes Zeichen. Falls MoneYou und die VTB ihre Zinsen ebenfalls senken sollten, müsste ich mir etwas anderes einfallen lassen. Eventuell dann doch mal das Barclay’s Konto oder die NIBC, die für mich nach der Absenkung von 2,85% auf 2,75% erst mal aus dem Rennen war. In den Niederlanden scheinen die Zinsen generell besser zu sein. Es wäre also möglich, dass MoneYou und NIBC das aktulle Zinsniveau halten, obwohl andere Spitzenreiter die Zinsen absenken. Andererseits würde es für diese Banken ja dann als Alleinstellungsmerkmal auch noch ausreichen, wenn sie 2,65% anbieten würden, sobald alle anderen auf 2,6% runtergegangen sind.
Wir werden es sehen 🙂