Bank of Scotland ist ab sofort reine Tagesgeld-Bank

Überraschend gab die renommierte Bank of Scotland heute bekannt, dass sie für Kunden in Deutschland ab sofort keine Festgeldkonten mehr anbieten will. Offizielle Begründung dafür ist, dass das aktuelle Marktumfeld es nicht ermögliche, attraktive Konditionen aufs Festgeld zu bieten – und dann lasse man es konsequenterweise lieber gleich ganz. Auf der Homepage der Bank werden Festgelder ab sofort nicht mehr beworben.

Schritt war fast schon zu erwarten

Ein solcher Schritt bahnte sich bereits an. Denn einzelne Laufzeiten wurden in der jüngeren Vergangenheit bereits ersatzlos gestrichen und die übrigen Festgeldzinsen sanken mitunter ziemlich deutlich. Insofern ist das – ganz pragmatisch gesehen – kein Verlust für deutsche Zinsjäger.

Zwar machte sich die Bank in Deutschland vor allem mit hohen Tagesgeldzinsen einen Namen, für geraume Zeit zählte sie aber auch bei den kurzfristigen Festgeldern zur absoluten Spitze. Doch diese Zeiten sind nun schon länger dabei, beim kurzfristigen Festgeld haben andere Banken die Spitze erklommen.

Tagesgeldkonto bleibt unberührt

Das Tagesgeldangebot der Bank bleibt aber unverändert bestehen. Hier bietet die Bank weiterhin glatt 2,0 Prozent, womit sie inzwischen schon wieder zur erweiterten Spitze der Vergleiche gehört. Zwar werden für Bestandskunden bei der Konkurrenz aktuell noch bis zu 2,4 Prozent geboten (nämlich bei der RaboDirect), dafür sind dort aber bereits Zinssenkungen angekündigt. Und zwar auf 2,2 Prozent.

Allerdings ist dies natürlich noch mehr als bei der Bank of Scotland und zudem kann es auch bei den Briten jederzeit zu einer erneuten Zinssenkung kommen. Die letzte ist schließlich bereits knapp zwei Monate her.

Kontoeröffnung weiterhin empfehlenswert

Einen großen Vorteil bietet die Bank of Scotland neben dem guten Zinssatz bei ihrem Tagesgeldkonto weiterhin: Eine Neukunden-Prämie in Höhe von 30 Euro. Falls dies für euch von Interesse ist, so gelangt ihr hier zur entsprechenden Aktionsseite. Ich persönlich kann die Bank aus eigener Erfahrung heraus weiterhin nur empfehlen.

Das gleiche gilt allerdings auch für MoneYou und die RaboDirect, die noch etwas höhere Zinsen bieten – daher würde es mich persönlich derzeit eher zu diesem beiden Anbietern ziehen… 😉

4 Gedanken zu „Bank of Scotland ist ab sofort reine Tagesgeld-Bank

  1. hi nochmals,

    ganz im ernst – ich bin der meinung die bank of scotland müsste sehr viele festgelder haben, die sie gerade teuer bezahlen müssen. dabei wurden vor einiger zeit noch 4 bis 5 % zinsen für 4 jahre festgeld angeboten, heute undenkbar. ich gehe davon aus, dass das tagesgeldkonto weiter gesenkt wird.

  2. Den Schritt finde ich doch arg radikal… Eigentlich müsste es für eine Bank doch möglich sein ein Festgeld zu refinanzieren, dessen Verzinsung sogar unter dem Tagesgeldniveau liegt. Schließlich lässt sich das Festgeld fest verplanen und somit viel besser für Kredite o.ä. nutzen – bei Tagesgeldern ist dies ja nicht so einfach möglich….

    Ein seltsamer Schachzug wie ich finde.

  3. Einerseits ist dieser Schritt schon irgendwie konsequent. Man kam in der letzten Zeit ja bei einigen Banken kaum umhin sich zu fragen, wieso man überhaupt ein Festgeld abschließen soll, wenn die Zinssätze der Laufzeiten bis zu 3 Jahren teilweise deutlich unter dem Niveau der Tagesgeldzinsen der Top 5 liegen. Wahrscheinlich hat also sowieso kaum noch jemand diese Angebote wahrgenommen.

    Allerdings ist es für mich dennoch ein schlechtes Zeichen. Die Zinssätze für die Festgelder waren schon so niedrig, dass es fast schon ein Geschenk für die Banken war. Da frage ich mich, ob es den Banken denn wirklich nicht möglich ist, mit diesen Zinssätzen über mehrere Jahre noch Geld zu verdienen, oder ob sie da einfach etwas übertreiben und eben von EZB und Co. schon genug Geld für die nächsten Jahre eingesammelt haben und einfach nichts mehr brauchen.

    Wenn es wirklich nicht machbar ist, mit diesen niedrigen Zinssätzen als Festgeld etwas zu verdienen, dann dürften die Tagesgeldzinsen ja nicht höher sein als diese Festgeldzinsen, es sei denn, das gilt nur dem Kundenfang und wird irgendwie quersubventioniert. Dann müssten die Tagesgeldzinssätze demnächst ja erst recht noch viel viel weiter sinken und sich eher beim Niveau von 1% einpendeln anstatt von 2% wie es sich bisher ja abzeichnet.

    Da kommen auf die Sparer ja offenbar ganz miserable Zeiten zu…

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