Hin und wieder erwähnte ich hier in der Vergangenheit ja die Tagesgeld-Angebote der luxemburgischen Advanzia Bank. Doch immer wieder ließ ich mich trotz der zeitweise wirklich guter Konditionen nicht zu einer Empfehlung hinreißen.
Und zwar aus dem Grund, dass hier keine Kontoführung nach deutschem Recht möglich ist und man somit beispielsweise keinen Freistellungsauftrag erteilen kann. Stattdessen muss man dann in seiner Steuererklärung besonders aufpassen, um für die ggf. erforderliche Abführung der Steuern zu sorgen.
Die Advanzia Bank macht dies nicht – anders ist dies bei Anbietern mit Kontoführung nach deutschem Recht (was auf alle Anbieter zutrifft, die ich hier im Blog empfehle).
Effektiv 1,2% lassen Angebot attraktiv erscheinen
Das hat sich bei der Advanzia Bank auch nicht geändert. Ebenso wie der Umstand, dass ihre Homepage auf mich von vorvorgestern und fast schon etwas unprofessionell wirkt.
Dennoch will ich ihr mit diesem Blogeintrag doch mal wieder etwas Aufmerksamkeit schenken, da sie gerade ein echt gutes Neukunden-Angebot hat (wenn man von den bekannten „Nachteilen“ absieht, die ich eingangs skizziert habe). Ihr wisst also, worauf ihr euch „einlasst“, wenn ihr das nachfolgend beschriebene Angebot wahrnehmt. 😉
Und nun „Butter bei die Fische“: Die Advanzia Bank zahlt ihren Tagesgeld-Neukunden 1,194 Prozent. Auf ihrer Homepage wirbt sie mit 1,2 Prozent – dies ist der effektive Jahreszins, der sich aus dem Zinseszinseffekt durch die unterjährige Zinsgutschrift entsteht.
Mindestbetrag und „krumme“ Laufzeit der Zinsgarantie
Neben der „besonderen Versteuerung“ ist noch zu beachten, dass eine Mindestanlage von 5.000 Euro gefordert wird. Liegt euer Guthaben unter 5.000 Euro, werden gar keine Zinsen gezahlt.
Garantiert wird der Zinssatz übrigens bis zum 27. Januar 2017. Das ist ein merkwürdig „krummes“ Datum. Warum man hier nicht den 31. Januar 2017 wählt ist mir schleierhaft. Aber letztendlich ist das auch egal. Zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls ist der 27. Januar 2017 noch gut vier Monate hin. Das ist durchaus ordentlich und macht das Angebot zusätzlich attraktiv. Und auch der Zinssatz für Bestandskunden ist mit aktuell 0,70 Prozent mehr als fair.
Volkswagen Bank ähnlich gut und nach deutschem Recht
Allerdings ist das Neukunden-Angebot auch nicht viel besser als das Neukunden-Angebot der Volkswagen Bank. Sie zahlt fürs Tagesgeld 1,1 Prozent und garantiert diesen Zinssatz vier Monate lang. Damit liegt sie in meinen Empfehlungen auf Platz 1.
Sie verlangt zudem keinerlei Mindesteinlage und die Kontoführung erfolgt nach deutschem Recht, sodass auch die Versteuerung gewohnt unkompliziert ist.
Ähnliches gilt für die Neukunden-Offerte der ING DiBa, die ebenfalls eine Zinsgarantie von 4 Monaten ausspricht, allerdings mit 1,0 Prozent einen nochmals leicht niedrigeren Zinssatz.
Update vom 23. September 2016
Wie ich gerade durch Zufall feststellte, ist auf der Homepage der Advanzia Bank nichts mehr von der Neukunden-Aktion zu finden. Somit scheint sie abgelaufen zu sein. 🙁
Damit liegt wieder die Volkswagen Bank vorne.
Die Advanzia hat gerade übrigens wieder eine Neukundenaktion mit 1% effektiv bis 28.06.2017.
Sehr interessanter Hinweis. Vielen Dank dafür! Ich werde das bei der nächsten Meldung zur Advanzia-Bank mit erwähnen!
Man könnte auch erwähnen, dass die Advanzia auch ein Treueangebot für langjährige Kunden hat (nennt sich meist „Sommer-Angebot“ oder „Herbst-Angebot“, beginnt Juli oder August und gilt meist 6 Monate bis ins kommende Jahr. Es wird nicht offiziell beworben). Ich erhalte in 2016 z.B. 1,2% (bis Ende Januar). Allerdings muss man dafür sein ganzes Geld eine Zeit lang abgezogen haben. Die Erhöhung kommt dann als E-Mail Angebot, wenn man bis zu einem Stichtag wieder mindestens 5000 € einzahlt. Hat bei mir schon öfters geklappt. 2014 waren es z.B. 2,05%.
Habe zwischenzeitlich ein Konto dort eröffnet als Alternative zu Varengold. Ansonsten seh ich keine Alternative mehr am deutschen Markt. Ansonsten kann ich dann nur savedo oder Weltsparen empfehlen.
Warum taucht hier eigentlich nicht die PSD-Bank Niederbayern-Oberpfalz auf? Vielleicht habe ich es aber auch übersehen :-))). Immerhin gibt es da 1,0 Prozent … (noch).
Da der Zinssatz dort nur auf 10.000 Euro gilt. Das finde ich dann dich zu wenig, um es zu empfehlen. Angesichts der immer niedrigeren Zinsen bei der Konkurrenz könnte ich sie in der Zwischenzeit aber vielleicht doch mit in die Listen aufnehmen. Hin und wieder habe ich sie ja auch bereits erwähnt, zum Beispiel hier: http://www.tagesgeldblog.com/ehemalige-psd-bank-mit-1-aufs-tagesgeld/
So kompliziert ist das mit der Versteuerung jetzt auch nicht. Man könnte da sogar einen kleinen Vorteil sehen, weil man die Steuern erst später bezahlt…
Es dürfte nur eine zusätzliche Eintragung in der Anlage Kap sein. Wenn man die Anlage eh ausfüllen muss, für mich kein Nachteil.
Allerdings muss man der Advanzia eben vertrauen, da kein Postident (dafür Personalausweis-Kopie) durchgeführt wird und man eben ein Luxemburgisches konnte (IBAN: LUXXX…) erhält. Dafür gibt es wie ich finde doch Sicherheit:
Es wird nur auf ein Konto ausgezahlt, worauf schon einmal eingezahlt worden ist (beim ersten einzahlen wird das quasi als Referenzkonto hinterlegt). Es werden außerdem nur Konten, die auf den eigenen Namen lauten (KEINE Gemeinschaftskonten!!!) akzeptiert, ansonsten wird auch bei Einzahlung zurückgebucht…
Mir ist es gerade den Aufwand wert, da ich eine größere Summe zwischenparken muss und die Alternative für mich als Bestandskunde der anderen Banken maximal 0,66% ist.
Da ich mittlerweile ein Konto eröffnet habe, kann ich das „krumme Datum“ erklären:
Laut den Unterlagen erfolgt die Zinsgutschrift immer am 28. eines Monats.
Somit bedeutet 27.01. einfach „bis zur Zinsgutschrift im Januar“.
Das erklärt es in der Tat, vielen Dank! 🙂
Wobei sich da natürlich die Folgefrage aufdrängt, wieso die Advanzia für ihre regelmäßige Zinsgutschrift dieses „krumme Datum“ wählt. 😀