Griechische Piraeus Bank lockt mit hohen Tagesgeld-Zinsen

logo_piraeus_bankIn Zeiten niedriger Tagesgeldzinsen muss man sich schon sehr bemühen, um noch einen Anbieter zu finden, bei dem es halbwegs akzeptable Zinsen gibt. Auf viele wird man nicht gerade „mit der Nase gestoßen“, den kaum eine Bank reißt sich noch um neue Kunden. Unter anderem deswegen gibt es ja auch diesen Blog hier.

Wenn man nach guten Tagesgeldzinsen sucht, so stößt man auch auf manche Angebote, bei denen ein etwas ungutes Gefühl in der Magengegend entsteht. Von diesen sollte man im Zweifel die Finger lassen. Eines dieser Angebote ist auch das der griechischen Piraeus Bank, auf die ich kürzlich einen Hinweis per E-Mail erhielt.

Hoher Tagesgeldzins auch für Bestandskunden

Bei dieser werden für alle Kunden glatt 1,0 Prozent aufs Tagesgeld gezahlt. Das ist für Bestandskunden ein extrem hoher Zinssatz. Auch der von der Bank geforderte Mindestanlagebetrag von 2.500 Euro ist überschaubar.

Und auch beim Festgeld bietet die Piraeus Bank zum Teil einen erstaunlich hohen Zinssatz (zum Beispiel 1,75 Prozent für 12 Monate, was im Vergleich mit der Konkurrenz sehr, sehr  viel ist).

Und zwar so viel, dass hier sämtliche Alarmglocken angehen sollten, statt blind zuzuschlagen, wie ich persönlich meine.

Griechische Einlagensicherung als Achillesferse

Der wohl größte Haken an diesem Angebot ist schlichtweg die Herkunft der Bank. Denn wie eingangs bereits erwähnt, hat sie ihren Hauptsitz in Griechenland. Das Angebot in Deutschland wird lediglich über eine Niederlassung in Deutschland abgewickelt.

In Bezug auf die Einlagensicherung muss man sich dann aber auf die griechische Einlagensicherlung verlassen. Und wie es in Bezug auf die finanzielle Stabilität Griechenlands bestellt ist (auch wenn das medial zuletzt etwas in den Hintergrund geriet), muss ich hier wohl nicht noch einmal gesondert erwähnen… 😉

Stiftung Warentest rät ausdrücklich ab

Darum rät zum Beispiel die von mir sehr geschätzte Sitftung Warentest von Anbietern mit griechischer Einlagensicherung generell ab. Die Bonität des griechischen Staates für sie ist zu niedrig und eine zeitnahe Entschädigung im Falle einer Pleite der Bank daher mindestens ungewiss.

Im Fall der Piraeus Bank kommt zudem noch erschwerend hinzu,  dass sie mit schwerwiegenden Problemen zu kämpfen hat und somit auch ihr eigenes Ranking sehr schlecht ist. Das gleiche gilt für ihre finanziellen Kennzahlen. Die Gefahr einer Banken-Pleite scheint hier also vergleichsweise hoch.

Und wenn mit der griechischen dann noch lediglich eine Einlagensicherung aus einem Land mit mangelhafter Bonität als „Sicherung“ existiert, dann gibt es da meines Erachtens nicht viel zu überlegen. Ich persönlich werde keinen Gedanken daran verschwenden, hier Geld anzulegen. Und jedem, der halbwegs sicherheitsorientiert ist, würde ich das gleiche raten. Wer trotzdem mal einen Blick auf ihre (meines Erachtens recht unprofessionell wirkenden) Homepage werfen will, der kann dies hier tun.

Zinsstarke Alternativen mit verlässlicher Einlagensicherung

Es besteht momentan auch gar kein Grund für die Wahrnehmung eines so riskant erscheinenden Angebotes. Denn die Zinsen fürs Tagesgeld sind bei der Piraeus Bank so sensationell nun auch wieder nicht sind.

Bei der renommierten MoneYou zum Beispiel sind für Bestandskunden mit 0,95 Prozent fast genau so hohe Zinsen zu holen und die niederländische Einlagensicherung wird von der Stiftung Warentest als sehr sicher erachtet. Daher bekommt MoneYou von der Stiftung Warentest auch regelmäßig ausdrückliche Empfehlungen. Insbesondere dafür, dass sie nun schon seit Jahren kontinuierlich zu den Spitzenanbietern zählt.

Wer bereit ist, sein Konto häufiger zu wechseln, der bekommt derzeit sogar noch höhere Zinsen: Die Volkswagen Bank zahlt ihren neuen Kunden nämlich 1,25 Prozent aufs Tagesgeld. Und das für vier Monate garantiert und mit deutscher Einlagensicherung. Danch geht es zinstechnisch allerdings steil bergab, sodass es sich empfiehlt, dann nach einem neuen Anbieter Ausschau zu halten (oder parallel schon mal ein Konto bei MoneYou eröffnet zu haben ;)).

5 Gedanken zu „Griechische Piraeus Bank lockt mit hohen Tagesgeld-Zinsen

  1. Ich würde kein Geld bei der Piraeusbank anlegen, weil der Aktienkurs der Piraeusbank einen regelrechten Sturzflug hinter sich hat. Er lag Anfang 2014 noch bei über 200€, Mitte 2015 bei 57€ und nun bei 0,20€. Jeder, der etwas von Aktienkursen versteht, kann daher einschätzen, wie hoch die Insolvenzgefahr bei einem solchen Aktienkurs ist.

  2. Sind die Kapitalverkehrskontrollen für Griechenland schon außer Kraft? Oder ist das Geld dann für mehr als die zwei Jahre in Griechenland gebunden?

  3. Es besteht momentan auch gar kein Grund für die Wahrnehmung eines so riskant erscheinenden Angebotes. Denn die Zinsen fürs Tagesgeld sind bei der Piraeus Bank so sensationell nun auch wieder nicht sind.
    Das stimmt schon, aber 1,75% für 12 Monate, sowie 2,2% für 24 Monate klingt schon verlockend!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.