Zwei weitere Anbieter mit 2,7 bzw. 2,76 Prozent (UPDATE)

Es wird verdammt eng an der Tagesgeld-Spitze: Wie der User „emdenfahrer“ in den Kommentaren hinwies (auch an dieser Stelle noch einmal vielen Dank dafür!), stoßen noch zwei weitere Anbieter mit an die Tagesgeldspitze vor. Zum einen die niederländische Amsterdam Trade Bank (ATD) mit 2,7 Prozent sowie die türkische/österreichische VakifBank International mit sogar 2,76 Prozent. Damit bewegen sich beide Anbieter auf dem Niveau einiger weiterer Anbieter an der Spitze.

Beide kommen ohne für mich erkennbare größere Haken aus: In beiden Fällen ist die Kontoführung kostenlos und die Einlagen sind jeweils bis 100.000 Euro abgesichert, was europaweit ja auch gesetzlich vorgeschrieben ist. Einzig eine Mindesteinlage von 5.000 Euro fällt mir bei der VakifBank spontan auf (die Höchsteinlage ist ebenfalls gedeckelt und zwar auf 50.000 Euro). Bei der ATD fällt mir auf den ersten Blick nichts derartiges auf.

Etwas „merkwürdig“ finde ich die Gestaltung der Homepage der VakifBank, die – gelinde gesagt – doch irgendwie sehr spartanisch und „unfertig“ daherkommt. Komisch. Mit Informationen ist die Bank insgesamt auch eher sparsam. Der Auftritt der Amsterdam Trade Bank hingegen wirkt sehr professionell. Ich persönlich bleibe aber dennoch lieber bei den mir bereits bekannten Anbietern, die vergleichbare Zinsen zahlen.

Eigene Erfahrungen habe ich persönlich mit beiden Anbietern bislang nicht gemacht. Vielleicht hat einer von euch Lesern ja bereits Erfahrungen mit einem von beiden Anbietern gemacht und kann hier in den Kommentaren kurz davon berichten. Ich würde mich freuen!

(Da ich derzeit mit einem Defekt meines Computers zu kämpfen habe (der neue befindet sich bereits auf dem Weg zu mir :)), muss ich das ganze leider ziemlich kurz „abhandeln“, ich wollte euch die Infos aber keinesfalls vorenthalten. Normalerweise hätte ich die Angebote gerne etwas ausführlicher beleuchtet – ich hoffe, ihr seht mir das nach.)

Update vom 5. Januar 2012: Die VakifBank hat ihren Zinssatz nun auf nur noch 2,56 Prozent gesenkt.

15 Gedanken zu „Zwei weitere Anbieter mit 2,7 bzw. 2,76 Prozent (UPDATE)

  1. @Spirou: Es wäre fast schon schmeichelhaft, aber ich glaube, diese Seite hier hat einfach eine zu geringe Bedeutung, als dass Links von ihr (warum auch immer) gesperrt sein sollten. 🙂 Per Copy&Paste klappt es jedenfalls tatsächlich. Danke auch für Deinen neuen Link zu „Die Presse“; der funktioniert einwandfrei.

    So ganz verschweigt die VTB ihre Herkunft nicht (unter „Ihre VTB“):
    http://www.vtbdirekt.de/herzlich-willkommen-bei-der-vtb-direktbank/ihre-vtb/vtb-direktbank/
    + http://www.vtbdirekt.de/herzlich-willkommen-bei-der-vtb-direktbank/ihre-vtb/vtb-gruppe/
    Aber es ist schon so, dass klar die AT-Niederlassung in den Fokus gestellt wird. Ist aber auch ein Stück weit verständlich, denn schließlich ist das die Einlagensicherung, die für uns greifen würde.

    PS: Sehr interessant auch der neueste Link von Spirou! Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, unkompliziert die Ratings einzelner Banken anzusehen?

  2. Auch hier nochmal ein kurzes Profil der VTB: Klick mich!

    Weiter oben hat Nils ja mal gefragt, wieso die niederländischen Banken momentan bessere Zinsen zahlen als andere. In meinen Links findet man zumindest für die russische -> österreichische -> VTB Bank den Grund für die guten Zinsen. Immerhin ist die VTB gleich hinter MoneYou auf Platz 2, was die Tagesgeldzinsen angeht, und auch die Festgeldzinsen sind momentan noch recht gut.

    Wenn man weiß, dass die Muttergesellschaft der VTB von Standard & Poor’s ein Rating von BBB erhalten hat, was ganz knapp über Ramschniveau liegt – mit Tendenz nach unten – und dass die Russen dringend Geld brauchen, dann erklären sich die aktuellen Zinsen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine Bank wie die VTB sich eben nicht am großen Topf der EZB bedienen kann. Auf dem deutschen Markt als russische Bank mit einem BBB Rating aufzutreten, würde wahrscheinlich viele Anleger abschrecken. Deshalb der Weg über Österreich und die ständige Betonung der seriösen österreichischen Einlagensicherung.

    Das muss nicht gleich eine Gefahr für die kleinen Tagesgeldanleger bedeuten. Aber vorsichtig sollte man schon sein.

  3. komisch… heute ist wirklich der Wurm in den Links. Beim „Klick mich!“ in Spirous Beitrag fehlt der Referrer… 😀 (Quelltext in meinem Browser: Klick mich!)

    Interessant: Als ich diese Woche mit VTB telefonisch Kontakt aufgenommen habe, haben sie sich mir selbst als „Österreichische Bank“ vorgestellt. Das grenzt ja schon fast an Täuschung…

  4. Der Link war nicht so wichtig. Der Kommentar war auch nicht ganz ernst gemeint. In der Grafik kann man die Zinsentwicklung der letzten Jahr in Deutschland sehen im Vergleich zu der in Portugal.

    Linking scheint technisch also nicht möglich zu sein. Falls es doch noch interessiert: Bin dorthin gelangt über Homepage http://www.dkb.de -> Marktüberblick (rechts auf der Homepage unterhalb von „Aktuelle Kurse“) -> Ökonomische Daten -> Deutschland -> Langfristige Zinsen (grafische Darstellung aufrufen) -> anschließend „Portugal“ zum Vergleich anklicken

  5. Dass die VTB Bank eigentlich russisch ist, hat mich auch schon gewundert. Beim Abschluss des Tagesgeldkontos ging ich ja davon aus, dass es sich um eine österreichische Bank handelt. Aber tatsächlich hieß die Bank eigentlich mal Vneschtorgbank, und der Hauptsitz ist in Moskau. Es hat schon einen faden Beigeschmack, dass darauf nirgendwo deutlich hingewiesen wird. Hier habe ich einen kurzen Artikel dazu gefunden: Klick mich!

    Der Link von Martin funktioniert übrigens. Allerdings scheint der Webserver dort die Referrer-Links auszuwerten, also die Information, von welcher Seite aus der Besucher kommt. Die Tagesgeldblog Seite scheint dort aus irgend einem Grund gesperrt zu sein 😛 Wenn man den Link in ein neues Browser-Fenster kopiert, funktioniert er. Schon ein wenig seltsam. Also entweder haben die dort etwas gegen den Tagesgeldblog, oder vielleicht sind dort ja auch generell alle Seiten gesperrt, die den Begriff „blog“ im Namen haben 😛

  6. ATB und VTB gehören zu Alfa-Gruppe (s. Wikipedia). Die Niederlande haben die lockersten Regelungen für die Banken in der ganzen EU getroffen. Deshalb haben ausländische Finanzgruppen ihre Banktöchter dort angesiedelt, um ihre Aktivitäten in der EU zu finanzieren. Die Geschäfte solcher Firmen sind oft undurchsichtig. Ihr Startkapital stammt aus der Zeit des Zusammenbruchs der UdSSR und seine Herkunft ist nicht immer 100% geklärt bzw. legal.

  7. Der Link funktioniert leider nicht.

    @Spirou: Danke für Deine Erklärungsansätze. Klingt durchaus plausibel.

    Für mich persönlich scheidet die ATB aufgrund der etwas komplizierteren Vorgehensweise auch aus. Selbst dann, wenn sie etwas höhere Zinsen bieten würde als die anderen. Um mir das „anzutun“ müsste der Zinssatz schon eklatant höher liegen. Mich würde mal interessieren, wie viele Kunden die Bank aus Deutschland hat.

  8. Dieses Vorgehen einiger Banken ohne deutsche Niederlassung wäre für mich persönlich ein K.O.-Kriterium. Was Nils da beschreibt, wäre mir dann doch ein wenig zu aufwendig 😛

    Zu den Zinsen der niederländischen Banken fallen mir mehrere Möglichkeiten ein.

    Die EZB vergibt zwar zur Zeit sehr günstig Kredite, aber Banken, die sich dort bedienen wollen, müssen auch bestimmte Vorgaben erfüllen. Speziell für ausländische Banken, die aufgrund der Finanzkrise den Anteil des tatsächlich vorhandenen Bargelds anheben müssen, ist der Tagesgeldmarkt in Deutschland sehr interessant. Und gerade auch Banken, die die Vorgaben der EZB nicht erfüllen können, müssen sich auf dem Tagesgeldmarkt eben für etwas höhere Zinsen eindecken. Im Grunde kann man natürlich sagen: Je mehr Geld eine Bank benötigt, desto höhere Zinsen ist sie bereit zu zahlen.

    Der großen ABN Amro Bank, von der z.B. das MoneYou Konto kommt, unterstelle ich aber einfach mal, dass sie wahrscheinlich nicht in großen Schwierigkeiten steckt.

    Dann wäre es noch interessant, mal Daten wie Inflationsrate und Finanzierungszinsen in den Niederlanden zu erfahren. Wenn die niederländischen Dispo- oder Kreditzinsen für die Kunden bei 15% liegen und die Bank sich das Geld hier für 2,75% leihen kann, ist das ja immer noch ein super Geschäft.

    Ansonsten könnte ich mir noch vorstellen, dass es in den Bilanzen der Banken einen Unterschied macht, ob man das Geld von Privatkunden oder von einer anderen Bank leiht. Die Banken müssen ja, um das Platzen der nächsten Kreditblase zu verhindern, ihren Tatsächlichen Geldbestand erhöhen. Eventuell muss ein bestimmter Prozentsatz von privaten Kunden kommen und nicht von einer anderen Großbank. Genau weiß ich das aber nicht. Dazu müsste dann mal ein echter Spezialist etwas sagen 😉

  9. Ich muss zugeben, dass ich die ATB gar nicht mehr auf dem Radar hatte. Ich glaube, die muss ich in einem der nächsten Artikel mal erwähnen – denn momentan ist sie mit 2,7 Prozent ja klar in der Spitzengruppe.

    Das Festgeld ist auch sehr gut. Vor allem durch die monatliche (!) Gutschrift aufs Tagesgeldkonto. Da springt dann ein respektabler Zinseszins bei heraus. Danke für den Tipp!

    PS: Dass vermehrt niederländische Banken an der Spitze stehen, finde ich sehr auffällig. Hat dafür jemand eine Erklärung?

    PPS: Was mir bei der ATB noch auffällt, ist, dass die Kontoeröffnung eher ungewöhnlich abläuft. Ein Postident gibt es offenbar nicht. Stattdessen muss man eine Kopie seines Ausweises sowie eines Kontoauszuges des Referenzkonto an die Bank versenden. Und zwar in die Niederlande; offenbar gibt es keine Niederlassung in Deutschland. Ungewöhnlich ist auch, dass man keine „eigene“ Kontonummer erhält, sondern alle Kunden an die gleiche Kontonummer („Zwischenkonto“) überweisen und die Bank das dann intern den Kunden zuordnet. Das ist dann eine niederländische Bankverbindung, sodass man IBAN und BIC angeben muss.

    Ebenfalls zu beachten ist folgendes:
    „Für alle deutschen EU-Standardüberweisungen, die EUR 12.500 überschreiten, ist nach der Außenwirtschaftsverordnung (AWV) eine Meldung bei der Bundesbank erforderlich.“

    Und mann kann keinen Freistellungsauftrag erteilen. Daher muss man die Zinserträge der ATB in seiner jährlichen Einkommensteuererklärung als ausländische Kapitalerträge angeben.

    Ist also alles ein klein wenig „komplizierter“ als bei (ausländischen) Banken mit deutscher Niederlassung. Weitere Infos in den FAQs der Bank: http://www.atbank.de/Service/Haeufig_gestellte_Fragen/

  10. ATB steht immer noch bei 2,7 %. Was aber noch interessanter ist, ist das 2-jährige Festgeldkonto mit 3,45 %.

    Somit wären meines Wissens beim Festgeld bei 1-jähriger Laufzeit MoneYou mit 3,05 %, bei 2-jähriger Laufzeit ATB mit 3,45 %, und bei 3-jähriger Laufzeit VTB mit 3,80 % die derzeitigen „Gewinner“. (13.04.2012)

  11. Super, vielen lieben Dank für das Lob. Das freut mich sehr! 🙂

    Unter anderem dieser Umstand, den Du da beschreibst, war auch ein Grund für mich, diesen Blog ins Leben zu rufen. Ich selbst habe mich vorher allzu oft geärgert, dass auf den meisten Seiten gewisse Angebote schlicht ignoriert werden (auch ich habe übrigens ganz stark die Vermutung, dass es vor allem damit zusammenhängt, dass die jeweiligen Banken keine Provision zahlen).

  12. Vielleicht ist das ja der passende Ort, um mal ein Lob für die Seite loszuwerden 🙂

    Ich bin erst vor ein paar Tagen auf den Blog gestoßen, obwohl ich schon massenhaft Tagesgeldvergleiche im Internet gesehen und verwendet habe. Banken wie die DAB oder die NIBC tauchen auf vielen dieser Seiten gar nicht auf, obwohl sie zeitweise die besten Zinsen anbieten. Ich kann nur spekulieren, warum das so ist. Evtl. bieten diese Banken keine oder nicht so hohe Vermittlungsprovisionen an – ich weiß es nicht.

    Von exotischeren Banken wie der AT-Bank, der Vakif-Bank oder der Eurokasse, von denen ich bisher ausschließlich hier gelesen habe, ganz zu schweigen. Über die Seriosität der einen oder anderen Bank kann man ja diskutieren und geteilter Meinung sein. Aber dass diese Banken hier überhaupt angesprochen werden, finde ich ganz prima 😀

    Liebe Grüße,

    Spirou

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