Diese Nachricht ist für viele ein Schlag ins Konto(r): Die nicht einmal vor einem Jahr gestartete Noa Bank, die sich als „andere“, ethische Bank positionieren wollte, schließt für ihre Kunden mit sofortiger Wirkung ihre Pforten! Dies schrieb der Gründer der Bank, Francois Jozic, im Internetblog der Bank. Denn „um die verbliebenen Vermögenswerte zu sichern“ wurden von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sämtliche Konten gesperrt, sodass die Kunden derzeit nicht mehr an ihr Geld kommen.
Und man kann fast schon sagen, dass es sich abgezeichnet hat, dass es bei der Noa Bank zu Problemen kommen würde: Zunächst wurden keine Neukunden mehr angenommen, dann wurde auch von Bestandskunden kein Geld mehr angenommen, dann der Zinssatz von 2,1 auf 1,5% gesenkt und vor wenigen Tagen sogar abermals auf 0,75% halbiert. Und nun die Schließung. Man kann nur hoffen, dass viele auf Grund der vermehrt skeptischen Stimmen (auch in diesem Blog hier) und der massiven Zinssenkungen ihr Tagesgeld mitsamt den Zinsen bei der Noa Bank rechtzeitig abgezogen haben (Festgeldkunden hatten diese Möglichkeit ja nicht). Alle anderen „dürfen“ nun ihrem Geld und den Zinsen hinterherrennen.
Wichtig ist dabei auch zu erwähnen, dass pro Kunde lediglich insgesamt 50.000 Euro über die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) abgesichert sind. Besonders bitter ist das ganze auch für Kunden, die bei der Noa Bank ein Girokonto haben und nun von heute auf morgen über kein funktionierendes Girokonto mehr verfügen. Übel. Und natürlich ist die Lage auch für alle Kunden, die mehr als 50.000 Euro angelegt haben, besonders brisant. Und auch für ihre Kreditnehmer. Man darf gespannt sein, wie es nun weiter geht…
Wie lange es dauern wird, bis die Kunden im Rahmen des Sicherungsfonds ihr Geld erhalten, kann auch die BaFin derzeit nicht sagen, da dies von diversen Faktoren abhänge. Häufig gestellte Fragen zum angeordneten Moratorium, hat die BaFin auf ihrer Internetseite veröffentlicht.
Ich selbst habe ein wenig Glück im Unglück gehabt. Begeistert vom Konzept der Noa Bank hatte ich dort ein Konto eröffnet und nur eine kleine Summe als eine Art „Test“ dorthin überwiesen. Das klappte zwar alles wunderbar, aber irgendwie blieb ein schlechtes Gefühl, das ich ja auch hier im Blog mehrfach publik machte und keine Empfehlung für die Noa Bank aussprach. Daher überwies ich selbst auch keine weiteren Gelder und kündigte mein Konto dort schließlich erst Ende letzten Monats wieder, da ich nicht gerne „Karteileichen“ mit mir herumschleppe. Als hätte ich es geahnt… Im Grunde habe ich also alles richtig gemacht. Dennoch leide ich mit denjenigen, die das leider nicht von sich behaupten können. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr möglichst schnellt und halbwegs unkompliziert wieder an euer Geld kommt! Vor allem denjenigen, die mehr als 50.000 Euro angelegt haben, drücke ich die Daumen!
Ein Kunde der Noa Bank hat eine öffentliche Anfrage an die Bundeskanzlerin Angela Merkel gestartet, was die Absicherung der Kundeneinlagen von über 50.000 Euro betrifft. Unter diesem Link könnt ihr sie einsehen und auch dafür „stimmen“, um der Anfrage mehr Gewicht zu verleihen.
Ich selbst habe den Großteil meines Geldes derzeit bei der Bank of Scotland, die ihren Zinssatz kürzlich sogar abermals von 2,1 auf 2,2% erhöht hat. Für Neukunden gibt es außerdem noch eine Prämie in Höhe von 30 Euro. Falls ihr euer Geld noch rechtzeitig bei der Noa Bank abziehen konntet bzw. dort nie Geld angelegt hattet, wäre nun meines Erachtens die Bank of Scotland der klare Favorit für euer Tagesgeld.